Montag, 22. Februar 2016

Haus des Vereins der Berliner Künstler - Pressespiegel

    „Ein eleganter Vorraum führt im Obergeschoss zum Festsaal, aus welchem unsere Bildbeilage eine Gesammtansicht der Rückwand und eine Theilansicht der Bühnenwand brachte. (...) Die Programmbestimmung, dass auch die Festräume und das Treppenhaus für Ausstellungszwecke brauchbar sein mussten, lies eine nur bescheidene, zurückhaltende dekorative Ausstattung dieser Räume, insbesondere auch hinsichtlich des malerischen Schmuckes zu. So kamen durch Prof. Max Koch nur zwei grössere Darstellungen des Saales zur Ausführung: eine Darstellung in der Bogenöffnung der Bühne, die wir am Kopf unserer Nummer wiedergeben, und ein grösseres Wandgemälde an der Rückseite des Saales, welches auf unserer Saalansicht angedeutet ist.
   In dem Halbrund über der Bühnenöffnung ist der spätgriechisch siegbringende Ritter des Mythos St. Georg in nordisch-germanischer Umbildung und mit romanisirenden Stilanklängen als siegreicher Zerstörer der das Gelingen des Werkes bedrohenden Zwietracht dargestellt. Das zweite Werk des Künstlers ist das grosse, kleblattförmig begrenzte Gemälde der Rückwand mit einem frei behandelten Motiv aus der nordischen Mythologie. Der nordische Apoll Baldur steigt in einer Lichtwolke, die von dem strahlenden Sonnenaufgang beleuchtet wird, zur Erde nieder, den Erdenwesen Kunst und Dichtung, Licht und Feuer bringend. Die Phantasiegestalten der reichen Märchenwelt sind zur Bevölkerung des lichtdurchflutheten Aethers und der gross gedachten Waldlandschaft aufgeboten.“
H., „Das Haus des Vereins Berliner Künstler, Bellevuestrasse 3“, in: Deutsche Bauzeitung, 32. Jg., Nr. 95, 26. November 1898, S.609-611, Fortsetzung in Nr. 97, 3. Dezember 1898, S. 621-623, Zitat auf S. 622.

   „Die eine Schmalwand nimmt eine richtige, praktikable Bühne mit Schnürboden ein, über dem Vorhang ein stilisierter Ritter Georg; an der anderen Schmalwand ist eine breite Galerie weit in den Saal vorgebaut. Ueber ihr prangt ein großes Bild von Max Koch: „Baldur erscheint auf der Erde.“ Ein schöner Jüngling, von den Strahlen der aufgehenden Sonne umloht, steigt über den Nebeln empor, und die verschlafenen Menschen schauen ihm staunend entgegen.“
Gustav Klitscher, „Ein Kostümfest des Vereins Berliner Künstler“, in: Die Gartenlaube, 1899, Nr. 6,
S. 92-95, Zitat auf S. 95.

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