Dienstag, 22. Dezember 2015

Heilig-Geist-Kirche in Potsdam

Heilig-Geist-Kirche in Potsdam, 1917, Öl auf Malplatte, 35,0 × 50,5 cm, rechts unten signiert und datiert "Max Koch 17", Privatbesitz Marloffstein. Das Bild stammt aus dem Nachlass von Max Koch und wurde von dessen Witwe 1940 verschenkt. Seit dem im jetzigen Privatbesitz.
Das Bild zeigt die Heilig-Geist-Kirche von Süden aus gesehen, von einem Standpunkt auf der Havel, südlich der Freundschaftsinsel, deren östliches Ende man vor der Kirche sieht. Die Färbung der Blätter deutet auf den Spätsommer oder den Frühherbst hin.

Sonntag, 20. Dezember 2015

Theater am Schiffbauerdamm - Vorhang

Der Sieg des Idealen über das Reale, 1892, Vorhang, Neues Theater am Schiffbauerdamm.
Der Verbleib des Vorhangs ist unbekannt.

Über den Künstler, der den ersten Vorhang für das Neue Theater am Schiffbauerdamm gemalt hat, gibt es in der zeitgenössischen Literatur sich widersprechende Aussagen. Am 20. Januar 1894 berichtete das Zentralblatt der Bauverwaltung in einem Artikel über "Das Neue Theater in Berlin" (14. Jg., Nr. 3, S. 21-24), dass der Vorhang von Woldemar Friedrich (1846-1910) gemalt worden sein: "Bei dieser künstlerischen Ausgestaltung seines Werkes haben dem Architekten hervorragende Kräfte zur Seite gestanden. So wird der Meisterhand Woldemar Friedrichs der Hauptvorhang verdankt. Professor Max Koch schuf mit seinen Schülern die Decken- und Gobelin-Malereien des Erfrischungssaales, Günther-Naumburg malte das Dioramenbild in diesem Raum, eine Darstellung der klassischen Theaterruinen von Taormina, und der bewährten Hand Ernst Westphals waren die gesamten decorativen Bildhauerarbeiten anvertraut, von der Nischenfigur über dem Haupteingange abgesehen, die vom Bildhauer Paul Peterich modellirt worden ist." (Zitat S. 24). Diese Zuschreibungen wurden mehrfach zitiert und als glaubwürdig angesehen.
Andererseits berichtete die Kunstchronik, Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe bereits im Dezember 1892 wesentlich detailierter wie folgt: „Der Vorhang ist von Professor Max Koch gemalt. Der Inhalt der Darstellung ist der Sieg des Idealen über das Reale. Ein Jüngling, der sein Ross hinter sich führt und von allerlei Gestalten gefolgt wird, steht am Rande eines Gewässers, aus dem Nixen auftauchen und ihn durch dargereichtes Geschmeide und Waffen zu verlocken suchen. Er beachtet aber weder ihre schönen Gestalten, noch die Schätze, die sie ihm bieten. Sein Blick ist aufwärts gerichtet nach einer Idealgestalt, die in den Wolken schwebt und ihm den Kranz entgegenstreckt." Anonym, "Vermischtes", in: Kunstchronik, NF 4. Jg., 1892/93, Heft 7, 1. Dezember 1892, S. 106-107, Zitat S. 107. Die Kunstchronik bezieht sich in ihrer Beschreibung auf einen Artikel in der Berliner "Post", den sie zitiert.
Dieser Zuschreibung ist bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt geworden, was verblüfft, denn angesichts des Bildes spricht stilistisch nichts für Woldemar Friedrich, aber alles für Max Koch. Zudem hatte der Architekt des Theaters Heinrich Seeling (1852-1932) zuvor die Stadttheater in Halle an der Saale und Bromberg gebaut und auch dort hat Max Koch die Vorhänge gemalt. Es gab also eine bereits etablierte Beziehung zwischen Koch und Seeling und da Max Koch mit Sicherheit das Foyer im Neuen Theater dekoriert hat, lag es nahe, ihn auch abschließend mit dem Vorhang zu beauftragen. Möglicherweise war Woldemar Friedrich einmal für den Vorhang vorgesehen oder in der Diskussion für die Vergabe. Vielleicht gab es auch eine Zusammenarbeit oder einen ersten Entwurf. Ausgeführt hat den Vorhang aber nach Ansicht des Autors Max Koch.
Dafür spricht auch die Größe der das Bildfeld umfassenden Dekorationen, die ungefähr die Hälfte der Gesamtfläche ausmachen. Das zentrale Bildfeld ist zunächst von einer Blumengirlande gerahmt, mit Muscheln in den Ecken und Musikinstrumenten am oberen Rand. Dieser innere Rahmen wird flankiert von gemalten Pilastern, die mit Grotesken verziert sind und unten in Kränzen abschließen. Zwischen den Kränzen ist ein Blätterwerk gemalt, das zwei Arrangements mit Masken zeigt. In der Mitte dann eine Muschel, aus der Pan schelmisch herausgrinst, vor ihm liegt die Panflöte und seitlich strecken zwei Schwäne ihre Flügel aus. Darunter noch ein weiterer Fries mit gemalten Troddeln. Die Vorhangfalten am oberen Rand sind plastische Ausformungen des Bühnenrahmens, die nicht verschwinden, wenn der Vorhang gehoben wird.
Die oben gezeigte Fotografie ist ein Detail aus einer Fotografie, die im Architekturmuseum der TU Berlin aufbewahrt wird (Inv.-Nr. F5191). Sie ist rechts unten von Heinrich Seeling signiert und gehört zu einem umfangreichen Konvolut, das die Arbeiten von Seeling dokumentiert.
Die Fotografie wurde veröffentlicht als Beilage ohne Seitenzahl in: Deutsche Bauzeitung, 27. Jg., 1893, Nr. 78, (zum Artikel auf den Seiten 473-474). Eine andere Aufnahme, die den Vorhang von Max Koch zeigt, ist dem Autor noch nicht bekannt. 

Theater am Schiffbauerdamm - Gobelinmalerei

Theater am Schiffbauerdamm, Gobelinmalerei im Foyer. Diese alte Aufnahme aus dem Bildarchiv Foto Marburg (Aufnahme-Nr. KBB 7.102), abgebildet als Beilage in Deutsche Bauzeitung, 27. Jg., 1893, Nr. 78, zeigt die nördliche Wand des Foyers. Oben sind noch zwei Amoretten aus dem Deckengemälde "Das Schauspiel der Liebe" zu erkennen. Der halbrunde Abschluss des Tonnengewölbes zeigt eine Festgesellschaft auf einer Terrasse, hinter einer Ballustrade, auf der rechts ein Pfau sitzt. Den Mittelpunkt der Wand unterhalb des Gesimses bildet eine durch Pilaster eingefasste ornamentale Malerei. Es ist davon auszugehen, dass diese Aufnahme die Gobelinmalereien von Max Koch zeigt, die in der zeitgenössischen Literatur zum Neubau des Theaters erwähnt werden:
   "An der vorderen Schmalfront ist im ersten Rang über dem Vestibül ein Foyer angelegt worden, das mit reichem malerischen Schmucke von Professor Max Koch ausgestattet ist." Anonym, "Vermischtes", in: Kunstchronik, NF 4. Jg., 1892/93, Heft 7, 1. Dezember 1892, S. 106-107.
   "Weniger rauschend, aber künstlerisch bedeutender, feingestimmter ist die Ausschmückung des Erfrischungsraumes (s. d. Beilage); die Gobelinmalereien der Wände, die figürliche und ornamentale Malerei der als ein grosses Tonnengewölbe gebildeten Decke, die dekorativ-wirkungsvollen Lunettenbilder der beiden Kurzseiten des Saales, dazu das Material der Säulen, die aus Marmor und Schmiedeisen gebildete Brüstung der Gallerie, mit ihrem Schmuck aus cuivre poli, Glaskugeln und farbigen Porzellanvasen, alles das vereint sich zu einem festlich heiteren, künstlerisch vornehmen Raum, den wir als den Glanzpunkt des Gebäudes bezeichnen möchten." H., "Berliner Neubauten. Das 'Neue Theater' am Schiffbauerdamm", in: Deutsche Bauzeitung, 27. Jg., 1893, Nr. 78, S. 473-474.
An der gegenüber liegenden Schmalwand dürften sich ähnliche Gobelinmalereien befunden haben.
Eine Aufnahme von der Homepage des Berliner Ensembles zeigt den aktuellen Zustand des Foyers. Der malerische Schmuck und die üppige Pracht von einst ist heute nicht  mehr zu sehen. Sie wurde entfernt. Die Malereien von Max Koch sind aber möglicherweise nur überstrichen oder verkleidet worden, wie der Denkmalschutz in Berlin vermutet.

Theater am Schiffbauerdamm - Deckengemälde im Foyer

Das Schauspiel der Liebe, 1893, Deckengemälde im Foyer des Neuen Theater am Schiffbauerdamm.
Abbildung aus: Egon Hessling, Decorative und monumentale Malereien zeitgenössischer Meister, Leipzig, Verlag von Baumgärtner's Buchhandlung, 1902, Blatt 7, Bildunterschrift: „Plafond aus dem Foyer des Neuen Theater in Berlin. Das Bild ist auf Rabitz-Gipsputz, der mit Wachsfarben grundirt ist, mit Tempera gemalt."
Ein authentischer Titel des Deckengemäldes ist nicht überliefert. Die zentrale Figurengruppe ist aber ein Liebespaar, das in den Himmel hinaufschwebt. Er hält mit seiner rechten Hand eine Fackel empor, deren Qualm ein Aufsteigen der beiden anzeigt. Sie hält mit ihrer rechten Hand ein Schild oder einen Spiegel fest. Die beiden Liebenden haben die Finger der linken Hände zärtlich miteinander verschränkt und beide himmeln sich mit Blicken gegenseitig an. Ihr Weg nach oben in die Wolken ist mit einer Blumengirlande, die Amoretten für sie zusammensetzen, vorbereitet und ganz oben zielt eine Amorette mit Pfeil und Bogen auf die Tauben der Venus, der Göttin der Liebe. Das alles spielt sich aber nur im Theater ab. Am unteren Rand des Gemädes, am Übergang zum Raum der Betrachter, sitzt Thalia, die Muse der Komödie und des Schauspiels, uns sie unterhält mit Apollon auf dem Pegasus einen engen Blickkontakt. Diese Gruppe, vermittelt durch zwei Amoretten bildet die Basis, fast möchte man sagen die Startrampe für das zentrale Schauspiel der Liebe.
Bedroht wird das Schauspiel durch zwei Drachen mit ausgebreiteten Fledermausflügeln und langen Hälsen an den Schmalseiten. Die Drachenköpfe scheinen plastisch ausgeformt, denn aus ihren aufgerissenen Hälsen kommen die Ketten, an denen die Lüster für die Beleuchtung aufgehängt werden können.
Eine weibliche Figur, die nur aus der umgekehrten Per- spektive heraus richtig zu sehen ist und die scheinbar unbeteiligt den Rand des Gemäldes mit Pfingstrosen dekoriert, möchte ich wegen ihrer Schmetterlingsflügel als Psyche beschreiben. Das heftig im Wind wehende Tuch beschreibt als eine Art Psy- chogramm den mäandrieren- den Fluss der Gefühle, oder eben deren Wechselhaftigkeit.
In jeden Fall ist diese Figur als Entwurf  sehr gelungen. Das ernste Gesicht, die knie- ende Haltung, das dabei fast beiläufige, eher unbewußte Festhalten des flatternden Tuches und die Konzentration auf den vorsichtig gehaltenen Blütenzweig stehen in einem interessanten und nach Interpretation ru- fendem Kontrast zum dem Liebesschauspiel, das als Normalperspektive das Geschehen im Theater bestimmt.

Apollon reitet Pegasus - Entwurfszeichnung für das Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm

Apollon reitet Pegasus, Entwurfszeichnung für das ausgeführte Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm. Abgebildet in: Kunstgewerbeblatt, NF 4. Jg., 1893, Heft 7, S. 109.
Apollon hält Blickkontakt mit der am unteren Rand links sitzenden Thalia. Im rechten Arm hält er eine Kithara, während der gezügelte Pegasus in die Wolhen hinaufsteigt.

Zwei Amoretten mit einem Feston - Entwurfszeichnung

Zwei Amoretten mit einem Feston, Entwurfszeichnung, abgebildet in: Kunstgewerbeblatt, NF 4. Jg., 1893, Heft 7, S. 109. Diese Zeichnung entstand wohl bei der Planung des Deckengemäldes für das Neue Theater am Schiffbauerdamm, wurde dann aber für die Ausführung verworfen. Von den in dieser Ausgabe des Kunstgewerbeblattes abgebildeten acht Zeichnungen ist es die einzige, die nicht das Linienraster für die Übertragung zeigt.
Möglicherweise war diese Amorettengruppe und die "Zwei Amoretten mit Blumengirlanden" für die Schmalseiten des Deckengemäldes geplant, an denen die beiden Drachen ausgeführt wurden. Bei beiden Amorettengruppen ist der gleiche Sockel angedeutet, was für eine geplante Ausführung am Rand spricht.

Zwei Amoretten mit Blumengirlande - Entwurfszeichnung für das Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm

Zwei Amoretten, Entwurfszeichnung für das Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm. Abgebildet in: Kunstgewerbeblatt, NF 4. Jg., 1893, Heft 7, S. 107. Diese Amorettengruppe wurde bei der Ausführung des Deckengemäldes nicht umgesetzt.

Drei Amoretten - Entwurfszeichnung für das Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm

Drei Amoretten, Entwurfszeichnung für das ausgeführte Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm. Abgebildet in: Kunstgewerbeblatt, NF 4. Jg., 1893, Heft 7, S. 106.

Zwei Amoretten - Entwurfszeichnung für das Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm

Zwei Amoretten, Entwurfszeichnung für das ausgeführte Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm. Abgebildet in: Kunstgewerbeblatt, NF 4. Jg., 1893, Heft 7, S. 106.

Zwei Amoretten mit Pfeil und Bogen - Entwurfszeichnung für das Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm

Zwei Amoretten mit Pfeil und Bogen, Entwurfszeichnung für das ausgeführte Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm. Abgebildet in: Kunstgewerbeblatt, NF 4. Jg., 1893, Heft 7, S. 106. Die Wiedergabe der Abbildung hier ist um 90° gedreht und entspricht so der Hauptorientierung des Deckengemäldes.

Psyche - Entwurfszeichnung für das Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm

Psyche, Entwurfszeichnung für das ausgeführte Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm, rechts oben mit "M. K." signiert. Abgebildet in: Kunstgewerbeblatt, NF 4. Jg., 1893, Heft 7, S. 107.
Die Frauenfigur ist als Entsprechung zur gegenüber dargestellten Muse Thalia gedacht. Sie arrangiert mit der linken Hand Blumen am Rand des Deckengemäldes und hält mit der rechten ein Tuch Ihres Gewandes fest, das sehr heftig im Wind flattert. Ihre Schmetterlingsflügel legen eine Interpretation als Psyche nahe, womit das wehende Band ein Art Psychogramm zu den Gefühlen des zentral dargestellten Liebespaares wäre.

Samstag, 19. Dezember 2015

Thalia - Entwurfszeichnung für das Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm

Thalia, Entwurfszeichnung für das ausgeführte Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm in Berlin. Abgebildet in: Kunstgewerbeblatt, NF 4. Jg., 1893, Heft 7, S. 105.
Durch die lachende Maske in der linken Hand ist diese Frauenfigur als Thalia, als Muse der Komödie zu identifizieren. Thalia wurde auch als Beschützerin der Theater angesehen. Sie sitzt am unteren Rand des Deckengemäldes und wendet sich nach oben, zum zentralen Liebespaar hinter ihr, um. Eine Amorette sieht sich derweil eine Auswahl von weiteren Masken an.

Der Dekorationsmaler und seine Ausbildung.

Nach einem Vortrag, gehalten am 25. Januar 1893 im Verein für Deutsches Kunstgewerbe in Berlin,
von Max Koch.

   In weiteren Kreisen sind über die Ansprüche, welche die Thätigkeit des Dekorationsmalers an seine Fähigkeiten und an seine Ausbildung stellt, noch so viele irrige Meinungen verbreitet, dass ich glaube, es verlohnt sich, einmal die Erfahrungen eines Praktikers und Lehrers zusammenzufassen.
   Dekorationsmaler nenne ich den Maler, welcher die durch die Architektur an der Wand oder der Decke gegebenen Flächen mit Malwerk verziert. Unter Kunst- oder Staffelmaler verstehe ich dagegen den Künstler, welcher das, was seinem Auge oder seiner Phantasie behagt, mittels Farbe und Pinsel auf die Leinwand bringt, seine Arbeit im Goldrahmen auf die Kunstausstellung schickt, wo sie dann von irgend einem Liebhaber gekauft und an einen vorher nicht zu bestimmenden Platz gebracht werden kann. Der Dekorationsmaler, welcher stets darauf angewiesen ist, für einen bestimmten Raum zu arbeiten und denselben in seiner Gesamtwirkung malerisch zu gestalten, wird naturgemäß eine andere Erziehung genießen müssen, als der Staffelmaler. Ich bin als Lehrer am Kunstgewerbemuseum in Berlin sehr oft in der Lage gewesen, von Eltern, welche ihre Söhne in mein Atelier brachten, die verkehrtesten Ansichten über die Art zu hören, wie man ein Dekorationsmaler werden kann.
   Da man keinem Menschen ohne weiteres ansehen kann, ob er das Talent zu einem großen Künstler in sich birgt oder nicht, halte ich es für richtig, jeden jungen Mann, welcher Lust zur Ausübung der Malkunst in sich spürt, sofern er nicht von Geburt mit reichlichen Geldmitteln ausgestattet ist, eine praktische Malerlehre durchmachen zu lassen. Es ist ihm dadurch, sollte er an der Erreichung seiner Ideale scheitern, die Möglichkeit der anständigen, seinen Mitmenschen nützlichen Existenz gesichert. Hat er nun gar die bestimmte Absicht, Dekorationsmaler zu werden, so ist die Stubenmalerlehre durchaus notwendig. Während dieser praktischen Lehrzeit lernt der junge Mann ernsthaft zu arbeiten; das eiserne Muss des Lebens wird ihm sehr viel klarer vor Augen geführt, als in einer Kunstschule oder Akademie, wo immer die Möglichkeit des verfrüht eintretenden Größenwahns näher liegt. Der junge Mann soll in der Lehre auch zum Denken, zur Verstandesarbeit angehalten werden, besonders durch stetes Naturstudium. Er soll in seinen freien Stunden versuchen, das, was ihm in der Natur malenswert erscheint, auf Papier zu bringen. Er soll aber auch seine körperliche Ausbildung nicht vergessen, sondern fleißig die Beweglichkeit seines Leibes üben, damit er dereinst nicht vor den körperlichen Anstrengungen seines Berufes zurückschrecke. Denn es herrscht vielfach die Meinung, dass körperlich schwächliche Knaben, die zu einem Handwerk nicht taugen, zum Dekorationsmaler immer noch ausreichen. Diese Meinung ist irrig; ich kann aus Erfahrung versichern, dass das Malen an der Decke kein Kinderspiel ist.
   Nach dieser Lehrzeit käme dann die theoretische Ausbildung in einer Kunstgewerbeschule an die Reihe. Hier wird es sich zeigen, ob in dem jungen Manne die nötige Begabung steckt, um etwas Höheres in seinem Beruf zu erreichen. Entwickelt er sich gut, so soll man ihn nach Absolvirung der Schule in andere Länder und Städte schicken, wo er durch Sehen hervorragender Meisterwerke dekorativer Kunst Anregung und Begeisterung zur Ausübung eigener Arbeiten schöpfen soll. Wir sind ja speziell in Berlin in der Lage, den Schülern des Kunstgewerbemuseums eine sehr reiche Auswahl von Studienmaterial vorzuführen, welches durch den ersten Leiter unserer Malschule, Herrn Professor Meurer, gesammelt wurde; aber das Sehen an Ort und Stelle, das eigene Studium mustergültiger deutscher, italienischer und französischer Dekorationen großen Stils wird doch immer die lebendigste Anregung bieten, welche kein Schulunterricht ersetzen kann. Der junge Mann wird nun genügend vorgebildet sein, um an eigene Arbeiten, wie sie ihm der Zufall bietet, heranzutreten, oder um sich unter Leitung eines älteren Meisters an der Ausführung größerer Arbeiten beteiligen zu können.
   Zumeist wird ja der Architekt der Besteller oder Vermittler eines dekorativen Auftrages sein. Er giebt dem Maler einen Aufriss der Decke, Wand oder sonstigen architektonischen Form, welche er malerisch zu dekoriren gedenkt, und überlässt ihm nun, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen. In diesem letzten Punkt wird in unserer Neuzeit viel gesündigt. Der Architekt, der Bildhauer oder Stuckateur und zuletzt der Maler suchen so viel wie möglich von ihrer Kunst in den Raum hineinzupressen und erreichen dadurch gerade das Gegenteil von dem, was ein gesunder Sinn für schön halten muss.
   Ist der Entwurf genehmigt, so treten an den Maler zwei sehr wichtige Fragen heran, das ist die Dauer der Ausführung und der Kostenpunkt der Arbeit. Hier nun zeigen sich die guten Folgen der praktischen Erziehung. Der gelernte Stubenmaler hat zugesehen, wie lange andere vor ihm an ähnlichen Arbeiten thätig waren, und legt gleich den richtigen Maßstab der Quadratmeterberechnung an die zu bemalende Fläche an. Er weiß auch ungefähr, wieviel Kilo Farben er zu einer so und so großen Fläche verbrauchen wird, welche Unkosten daraus erwachsen, und wo er die Farben am besten und billigsten beziehen kann; er weiß ferner, was an Gerüsten und Nebensachen zu der Arbeit nötig ist, und macht sich und dem Besteller den Abschluss des Auftrages angenehm. Nach der gefertigten Skizze werden Studien und Karton im Atelier hergestellt, und der Maler zieht nun wohl vorbereitet auf sein Gerüst, um sich seines Auftrages zu seinem Ruhme und zu anderer Ergötzen zu entledigen.
   Handelt es sich um wichtige Arbeiten monumentalen Stils, so kommt vorher die Frage in Betracht, welche Technik als die haltbarste zu wählen sei, besonders ob auf Leinwand oder Verputz gemalt werden soll. Bei Fassadenmalereien sind wir ja durch unser Klima überhaupt auf Ausführung in Glasmosaik oder Porzellanplatten angewiesen; bei Innendekorationen ist außer der direkten Wandmalerei auch aufgespannte Leinwand nicht ausgeschlossen. Ich habe auf meinen Reisen mannigfache Studien über diese Frage angestellt und bin zu dem Schluss, gekommen, dass unter allen Umständen Putzmalerei vorzuziehen sei. Schon der Zwang, im gegebenen Raum zu malen, ist für mich maßgebend. Man ist nie im stände, sich im Atelier vollständig in die betreffende Raumwirkung hineinzudenken. Ich erlebte z. B. bei der Ausmalung eines Opernhauses, dass ein Kollege, welcher die figuralen Bilder der Zuschauerraumdecke zu malen hatte (nebenbei gesagt ein Staffelmaler, welcher sich überhaupt nicht auf Rüstbretter wagte), eine drei Meter hohe Figur, auf Leinwand gemalt, probeweise einspannen ließ und, nachdem das Gerüst aus dem Raum entfernt war, mit einem Opernglas nach seinem Bilde suchte. Dasselbe war im Atelier so zart ausgefallen, dass es auf die Entfernung von 60 – 70 Fuß kaum mehr zu entdecken war. Der Maler hat infolge seiner falschen Vorbildung das Bild zweimal malen müssen.
   Die Franzosen malen Dekorativbilder fast immer auf Leinwand, während die italienischen Meister alles auf die Wand malten, und nach meiner Meinung sehr zum Vorteil der dekorativen Kunst. Die Franzosen müssen deshalb auf Leinwand malen, weil ihre Gebäude meist auch im Innern aus Quadern gebaut sind, malen auch schon darum durchweg im Atelier, um ihre Dekorativbilder auf den Salons ausstellen zu können. Ich finde jedoch, dass die Bilder dort meist eine ungünstige Wirkung zwischen den vielen kleineren Staffelbildern machen, und halte die Art, wie z. B. ein Tiepolo seine Raumdekorationen aufzufassen pflegte, für das Richtigere. Die bei den Franzosen beliebte Ölfarbe ist überhaupt die weniger geeignete Technik für Wandmalerei. Erstens glänzen größere Flächen immer so stark, dass der Beschauer nur ein Stück des Bildes klar sehen kann, und dann dunkeln sie mit der Zeit ganz überraschend nach. Die Wasserfarben dagegen geben einen viel helleren, leuchtenderen Farbton her und glänzen nicht, reißen nicht, dunkeln nicht nach und sind bei richtiger Behandlung sogar an Festigkeit der Ölfarbe überlegen. Trotz dieser Vorteile sind die monumentalen Wasserfarben bei den Malern, welche die akademische Laufbahn hinter sich haben, meist unbeliebt, und das liegt hauptsächlich in der Angst vor dem ihnen unbekannten und ja auch technisch etwas schwieriger zu behandelnden Material. Der gelernte Stubenmaler dagegen, welcher sich zu der höchsten Stufe seines Kunsthandwerks heraufgearbeitet hat, kennt keine Furcht vor technischen Schwierigkeiten. Er hat sich von Jugend auf in Leimfarben geübt, hat seine Studien mit Tempera oder Kaseϊnfarben gemalt und kennt die leichter zu erlernende Ölfarbentechnik erst recht. Für ihn giebt es nur den Unterschied der mit Öl oder Terpentin löslichen, also nicht heller auftrocknenden, und der mit Wasser löslichen, d. h. heller auftrocknenden Farben. Er malt in der Technik, die ihm für die Raumwirkung die geeignetste erscheint, weil es für ihn keine Unkenntnis des Materials giebt. Er lacht über die langatmigen Broschüren, welche neuerdings über alle möglichen Maltechniken im Umlauf sind, und macht sich seine Bindemittel zur Not nach dem in seiner Handwerkerlaufbahn erlernten und von ihm ausprobirten Rezepte selbst.
In: Kunstgewerbeblatt, NF 4. Jg., 1893, Heft 7, S. 105-109.

Neues Theater am Schiffbauerdamm Foyer Farbskizze

Abbildung in: Kunstgewerbeblatt, NF 4. Jg., 1893, Heft 7, S. 108. Bildunterschrift: "Entwurf zu einem Deckenbilde. Nach Farbskizze von Prof. Max Koch, gezeichnet von R. Guhr."
Richard Guhr (1873-1956) war von 1892 bis 1893 Schüler an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbe-Museums, unter anderem bei von Max Koch. Der Verbleib der originalen Farbskizze vom Max Koch, nach der diese Zeichnung entstand, ist unbekannt. Sie zeigt einen Entwurf für das Deckengemälde im Foyer des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm in Berlin.

Samstag, 12. Dezember 2015

Fontainebleau - Salon Louis XIII.

Fontainebleau Salon Louis XIII., 1882, Aquarell mit Bleistiftvorzeichnungen, 37,3 × 51,7 cm, links am Rand deutlich bezeichnet mit "Fontainebleau / salon Louis XIII.", signiert und datiert mit "M. Koch. 82.", Archiv der Bibliothek der Universität der Künste Berlin.
Abgebildet in "Die Kunst hat nie ein Mensch allein besessen" (Kat.), Ausstellung der Akademie der Künste und der Hochschule der Künste vom 9.6.-15.9.1996, Henschel Verlag, Berlin 1996, S. 348, Kat.Nr.: IV 7/17. Bei der Ausstellung wurden zwei weitere Aufnahmen aus Fontainebleau von Max Koch aus der Sammlung der UdK gezeigt: Salle des Garde (Kat.Nr.: IV 7/16) und Escalier de l'Honneur (Kat.Nr.: IV 7/18). Beide sind nicht im Katalog abgebildet sind.
Dietmar Schenk, der Leiter des Archivs der Bibliothek der UdK, schreibt dazu im Katalog auf S. 349: "Die von Max Koch im Schloß Fontainebleau hergestellten 'Aufnahmen' von Wand- und Deckengemälden gingen 1883 in die an der Unterrichtsanstalt angelegte Sammlung von Vorlagen für den kunstgewerblichen Unterricht ein. Der Maler Max Friedrich Koch, ein gelernter Dekorateur, war 1875/76 Schüler der Unterrichtsanstalt am Berliner Kunstgewerbemuseum (bei Ernst Ewald, Ernst Johannes Schaller und Moritz Meurer) und stellte dort 1882 Reiseskizzen seines Aufenthalts in Frankreich (1881/82) aus. 1883 wurde er als Nachfolger seines Lehrers Meurer an die Unterrichtsanstalt berufen, an der er bis 1924 lehrte."

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Der Erzengel Michael beschützt Arbeit und Ernte

Der Erzengel Michael beschützt Arbeit und Ernte, Entwurfszeichnung zum großen Mosaik für die Weltausstellung in Paris 1900, Verbleib unbekannt.
Abbildung aus: Berliner Architekturwelt, 3. Jg., 1901, Heft 3, S. 79, Abb. 128.

   "Die deutsche kunstgewerbliche Abteilung hat einen bedeutsamen Schmuck durch ein an der Hauptwand angebrachtes, von der Deutschen Glasmosaikgesellschaft PUHL & WAGNER in Rixdorf ausgeführtes Gemälde erhalten, dessen Entwurf und Karton Professor MAX KOCH in Potsdam geschaffen hat. Unsere Abbildung 129 giebt das sich in leuchtenden Farben von goldenem Grunde abhebende Mosaik wieder, das, 9 Meter in der Breite und 6½ Meter in der Höhe messend, zu den grössten gehört, die bis jetzt in Deutschland ausgeführt worden sind. Nach der Idee des Künstlers soll es die Entwicklung des deutschen Kunstgewerbes unter dem Schütze des einigen Deutschlands darstellen, das durch den Erzengel Michael mit der Friedenspalme versinnlicht wird. Zwei mächtige Eichen zu beiden Seiten des Erzengels breiten ihre Aeste über zwei Gruppen aus, von denen die eine Baukunst und Bauhandwerk, die andere das Kunstgewerbe im Verkehr mit den Käufern darstellt. Auch der Regenbogen, der sich über den drei Bildern spannt, soll ein Symbol des Friedens sein, unter dessen Schutz Kunst und Kunstgewerbe blühen.
   In einem früheren, in manchem Betracht interessanteren Entwurf (Abb. 128) hatte der Künstler den Gedanken, die Segnungen des Friedens in den alten Symbolen der Arbeit und der Ernte zu schildern, allgemeiner gefasst und den Erzengel, der den Frieden schirmt, als „deutschen Michel“ etwas wehrhafter und entschlossener dargestellt. Aber mit Rücksicht auf den besonderen Zweck wurde von den Auftraggebern eine engere Beziehung zum Kunstgewerbe verlangt, die in dem ausgeführten Gemälde auch zum Ausdruck gekommen ist. In zwei kleineren, ebenfalls in Glasmosaik ausgeführten Seitenfeldern hat Max Koch als weitere Vertreter des Kunstgewerbes einen Buchbinder und eine Stickerin dargestellt."
Zitat aus: Berliner Architekturwelt, 3. Jg., 1901, Heft 3, S. 80-82.

Die von den "Auftraggebern" gewünschte Änderung geschah wohl eher aus politischer Rücksicht auf Frankreich. Nach dem für Frankreich verlorenen Deutsch-Französischem Krieg von 1870/71 war anzunehmen, dass die zentrale Gruppe mit dem Erzengel Michael auf dem getöteten Drachen in Paris zwangsläufig mißverstanden werden musste, zumindest als ein symbolisches Nachtreten hätte verstanden werden können. Max Koch hat auf den Einwand hin den Entwurf nicht nur entschärft, sondern sogar in eine aktive Friedensbotschaft umgewandelt. Während im Entwurf, ganz national gedacht, der Erzengel Michael eher den Frieden unter den Eichen im Deutschen Reich schützt, wendet er sich in der als Mosaik ausgeführten Version direkt an den fränzösischen Betrachter und präsentiert ihm mit redender und auch beruhigender Geste die Friedenspalme.

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Das Gedeihen des deutschen Kunstgewerbes unter dem Schutz des Friedens, Weltausstellung in Paris, 1900

Das Gedeihen des deutschen Kunstgewerbes unter dem Schutz des Friedens, 1900, Mosaik, Mittelteil (abgebildet) 6,5 × 9,0 m, zwei Seitenteile 3,0 × 1,8 m, ausgeführt von Puhl & Wagner.

   „Die vor etwa einem Jahrzehnt in Deutschland eingeführte Glasmosaiktechnik tritt zum ersten Male auf der Weltausstellung in Wettbewerb mit der älteren italienischen Schwester, die ihre Hauptstütze in Venedig fand. Ausser kleineren für die deutsche Abteilung bestimmten Arbeiten, wie das Porträt Kaiser Wilhelms von Max Koner, zwei byzantinischen Lunetten nach A. Bembe, Mainz, mehreren Christusbildern nach älteren Motiven und dekorativen Säulen und Kapitälen schuf die Deutsche Mosaikgesellschaft eine gewaltige Mosaikdekoration für die kunstgewerbliche Gruppe. Sie besteht, nach den Kartons von Max Koch angefertigt, aus einer 9 m breiten und 6 ½ m hohen Hauptgruppe, der sich zwei 1,80 m breite und 3 m hohe Seitenbilder anschliessen. Die mittlere Komposition verherrlicht das Gedeihen germanischen Kunstfleisses unter dem Schutze des bewaffneten Friedens; zwischen zwei kräftigen Eichenstämmen schreitet unter einem Regenbogen ein kräftiger Jüngling, geflügelt, mit dem Schwert umgürtet, eine Palme in der erhobenen Rechten, zwischen aufspriessen- den Lilien herab. Auf der einen Seite erläutert der Künstler dem ausführenden Handwerker seine Ideen, auf der anderen erklärt der Goldschmied einem kauflustigen Paare den Wert seiner Arbeit. Die kleineren Bilder veranschaulichen in leichterer Farbengebung die Kunststickerei und die weibliche Kunstfertigkeit.“
Georg Malkowsky (Red.), Die Pariser Weltausstellung in Wort und Bild, Berlin 1900, Zitat S. 36, obige Abb. auf S. 24. Eine weiter Abbildung des Mosaiks in: Berliner Architekturwelt, 3. Jg., 1901, Heft 3, S. 79, Abb. 129.

Pfauenfedermosaik

Pfauenfedermosaik, 1902, ausgeführt von der Deutschen Glasmosaik-Gesellschaft Puhl & Wagner, Verbleib unbekannt.
Das Mosaik wurde entworfen und realisiert für die Jubiläums-Ausstellung des Vereins für Kunst- gewerbe in Berlin, der 1903 sein 25-jähriges Bestehen feierte und dessen Mitglied Max Koch war.
Die Ausstellung fand an zwei Orten, in der Räumen der Akademie der Künste und in denen der Hochschule für Bildende Künste statt. Das Mosaik war der Blickfang im ersten Hauptsaal der Akademie der Künste, da es direkt gegenüber dem Eingang zur Ausstellung angebracht war. Die Skulptur vor dem Mosaik hat Walther Schmarje (1872-1921) gefertigt. Der Gesamtentwurf des Ensembles dürfte jedoch von Max Koch stammen (nicht die Vitrinen und Lampen).
   „Der erste Hauptsaal (»Uhrsaal«) kommt um so besser zur Wirkung. Sein feines, auf Weiss und metallisches Grau gestimmtes, aber stellenweis durch Gold und satte Töne kontrastiertes Farbenensemble fliesst in Max Koch's Pfauenfedermosaik der Rückwand (Puhl & Wagner) harmonisch zusammen, und die modern gehaltenen weissen Vitrinen der hier vereinten Goldschmiedearbeiten geben kräftige Noten.“
Alfred G. Meyer, "Die Jubiläums-Ausstellung des Vereins für Kunstgewerbe in Berlin", in: Kunstgewerbeblatt, NF 14, 1903, Heft 4, S. 65-74, Zitat S. 68, Abb. S. 65 über dem Titel.
Die obere Abbildung (Ausschnitt) aus: Architekturwelt, 5. Jg., 1903, Heft 10, S. 339, Abb. 534.

Zur Datierung (Ende 1902) der anonyme Artikel "Die letzte Ausstellung im alten Akademiegebäude", in: Berliner Tageblatt, 31. Jg., Nr. 544, 25. Oktober 1902, Abend-Ausgabe, S. 2.

Sonntag, 6. Dezember 2015

Aufbruch zur Jagd - Mosaik

Aufbruch zur Jagd unter Kurfürst Joachim II. vom Jagdschloss Grunewald, 1910, Karton zu einem von August Wagner (Puhl & Wagner) ausgeführten Mosaik. Rechts unten im Mosaik bezeichnet: "KARTON: MAX KOCH 1910" und links unten "MOSAIK: AUGUST WAGNER (PUHL u. WAGNER) 1910/1963".
Das Mosaik wurde ursprünglich für den Schmuck der Hohenzollerndammbrücke von 1910 in Berlin-Wilmersdorf konzipiert und dort, zusammen mit einem zweiten Mosaik von Max Koch, das die "Übergabe der Stadt Teltow" zeigte, auch ausgeführt. Mitte der 1950er Jahre wurde die Brücke abgerissen. Das Mosaik "Übergabe der Stadt Teltow" wurde dabei vernichtet. Das erhaltene Mosaik "Aufbruch zur Jagd" wurde abgenommen und an der Straßenfassade des Seniorenheim Koenigsallee in Berlin-Grunewald, Koenigsallee 15, neu und etwas verändert angebracht.     

Samstag, 5. Dezember 2015

Das Neue Theater am Schiffbauerdamm - Mosaik

Muse der Kunst, 1892, Entwurf und Karton für das von Puhl & Wagner ausgeführte Mosaik an der Ecke des Wohnhauses vor dem Neuen Theater am Schiffbauerdamm (heute Berliner Ensemble).
Das Mosaik war seit den späten 1950er Jahren bis 1997 zugemauert, um eine einheitliche Reklamefläche an der Fassade zu gewinnen. Nach seiner Wiederentdeckung wurde Die Muse der Kunst durch Carsten Hüttich (Wandwerk) 1999 restauriert.