Sonntag, 28. Mai 2017

Jäger mit Blick auf einen See

Jäger mit Blick auf einen See, Öl auf Leinwand, 90 × 60 cm, rechts unten signiert "Max Koch".
Versteigert vom Auktionshaus Plückbaum, Bonn, Auktion 336, 27. Mai 2017, Lot 1417. Privatbesitz Potsdam.

Sonntag, 21. Mai 2017

Der Alte Schrank

Der Alte Schrank, um 1909, rechts unten schwarz signiert "Max  Koch" und ein zweites Mal in Rot "M. K.", 71,5 × 91,0 cm, Öl auf Sperrholz, Privatbesitz.
Mit Sicherheit zeigt das Bild eine Innenansicht der Bootswerft Tübbecke in Potsdam, denn der Schrank ist auch in anderen Bildern von dort zu sehen. Möglicherweise handelt es sich um das Bild "Der Alte Schrank", das 1909 in der Großen Berliner Kunstausstellung gezeigt wurde (Kat.-Nr. 450).

Montag, 8. Mai 2017

Vom Büchertisch - Urväterhort

Titelseite von Urväterhort mit einer Vignette von Max Koch. Hierzu die folgende Rezension:

Vom Büchertisch.
Urväterhort, die Heldensagen der Germanen. Berlin, Martin Oldenbourg. Unter dem Titel „Walhall, die Götterwelt der Germanen“ von Professor E. Döpler d. J. [Emil Doepler] und Dr. W. Ranisch [Wilhelm Ranisch] wurde von der Verlagsbuchhandlung Martin Oldenbourg, Berlin ein nationales Prachtwerk ins Leben gerufen, das die Kenntnis germanischen Götterlebens, das uns bisher im Vergleich zu den griechischen und römischen Göttersagen fremd geblieben war, dem deutschen Volke in Bild und Wort vermitteln sollte. Der große, anhaltende Erfolg, den „Walhall“ gefunden hat, beweist am besten, daß ein lebhaftes Bedürfnis bei uns vorhanden ist, die Göttersagen unserer Altvordern, und damit einen Hauptteil ihres Denkens und Fühlens, in würdiger, künstlerischer Darstellung kennen zu lernen. „Walhall, die Götterwelt der Germanen“ erschöpfte aber die reiche Gedankenwelt unserer Vorfahren nicht. Neben den Göttern haben die alten Deutschen und ihre germanischen Stammverwandten seit Urzeiten auch irdische Helden besungen; in Liedern ähnlicher Art, wie sie Wodan und Donar feierten, erzählte man von den Taten und Leiden sterblicher Männer und Frauen. Gleichwertig neben der germanischen Götterwelt steht die deutsche Heldendichtung: Sie soll den Inhalt eines neuen Werkes bilden das soeben im Format und Ausstattung wie „Walhall“ im Verlag von Martin Oldenbourg, Berlin erschienen ist. Urväterhort, die Heldensagen der Germanen heißt sein Titel: Unseren Urvätern haben diese Sagen ihr Kriegerleben verklärt, den Nachkommen sind sie das Vermächtnis, woraus ihnen die Stimme der Vorzeit vernehmlich erklingt. Das Werk umspannt den ganzen Umkreis des germanischen Gebietes, den Süden wie den Norden, neben den altvertrauten Sagen von Siegfried, von Gudrun, von Hildebrand, stellt es die weniger bekannten, darunter die der Dänen, und bietet damit eine nahezu vollständige Sammlung unserer Heldenpoesie, soweit sie in der heroischen, heidnischen Vorzeit wurzelt. „Urväterhort“ will nicht den oft gemachten Versuch wiederholen, das Nibelungenlied, u. a. in seiner ganzen Breite in einer halb dichterischen Prosa aufzulösen; er will vielmehr den alten Sageninhalt dieser und all der anderen Dichtungen in reinen Linien, in gedrungener Sprache nacherzählen und so die künstlerische Größe dieses Sagen, ihren männlichen, dramatischen Gang, zur Geltung bringen. Aber dieser Aufgabe würde der Schriftsteller allein nicht gewachsen sein, wie in „Walhall“ hat sich ihm der Künstler gesellt, um die alten Recken für uns zu neuem Leben erstehen zu lassen; durch die Kunst des Malers vor allem will auch „Urväterhort“ zu dem Beschauer reden. Professor Max Koch, dessen letzte, vielbewunderte Schöpfungen das neue Preußische Herren- und Abgeordnetenhaus schmücken, hat in 50 Originalgemälden die alten Heldenmären zu farbigen Leben auferweckt. Die Koch´schen farbenprächtigen Schöpfungen sind echt künstliche Darstellungen, stimmungsvoll und sprühend von dramatischem Leben. Das wechselnde Kostüm der Bilder schmiegt sich getreu den überliefernden Denkmälern an und ist Gegenstand besonderen Studiums des Künstlers gewesen. Beim Durchwanden dieser Bilderreihe wird der Deutsche einen frischen Hauch aus der Heldenjungend seines Volkes verspüren und jeder deutsche Vater wird daher „Urväterhort“ gern benutzen, um der heranreifenden Jugend ein begeisterndes und erhebendes Abbild von den kriegerischen Idealen des Germanenvolkes zu geben. Dem künstlerischen Werte der Koch´schen Gemälde entspricht die hervorragende chromotypographische Reproduktion, die in dieser Vollendung bisher unerreicht ist. Den Text des Werkes verfaßte in mustergültiger Weise Prozessor Dr. A. Heußler [Andreas Heusler], der durch seine Forschungen auf dem Gebiete der germanischen Volkskunde rühmlich bekannt ist und der auch „Walhall“ durch ein gehaltvolles Vorwort einleitete. Die Ausstattung des „Urväterhorts“ schließt sich in jeder Beziehung der seines Schwesterwerkes „Walhall“ würdig an. Die gesamte Illustration des Werkes, Buchschmuck, Titel, Einband, Vorsatzpapier, alles ist das Werk Professor Max Kochs: die Schrift, eine „Germanisch“, ist dieselbe wie bei „Walhall“. Der Preis des Werkes beträgt Mk. 20,— und hat nur in Voraussicht einer außerordentlichen Verbreitung so niedrig gestellt werden können. So wird denn in „Urväterhort“ dem deutschen Volke ein nationales Prachtwerk dargeboten, das, ein würdiges Gegenstück zu „Walhall“, wie dieses, Verständnis und Liebe für deutsche Eigenart und deutsches Volksbewußtsein erwecken und verbreiten soll. Die reiche und künstlerische Ausstattung machen das Buch auch in seiner äußeren Gestalt zu einem allseitig willkommenen und dabei eigenartigen Geschenk.
Anonym, „Vom Büchertisch“, in: Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt), 64. Jg., Nr. 283, 12. Dezember 1904, o.P.

Dienstag, 2. Mai 2017

Schulwandbild Donar-Thor

Schulwandbild Donar-Thor, Bild 4 aus der Serie "Bilder zur germanischen Götter- und Heldensage", Verlag F. E. Wachsmuth, Leipzig. Ein Original des Schulwandbildes befindet sich im Saarländischen Schulmuseum, Inventarnummer: 2008SSM67.4
Der Verbleib des originalen Gemäldes ist unbekannt.

Das Bild geht zurück auf eine Zeichnung für die Illustrationen zu Walhalla von 1906, die dort im Rasterdruck zwischen S. 98 und 99 als Vollbild eingeschossen ist. Auf S. 98 dazu der Text: "Thor reitet nicht hoch zu Roß, wie sein erhabener Vater Odin, er geht zu Fuß oder fährt in einem Wagen wie sein Freund, der Bauer. Nicht einmal Pferde spannt er an die Deichsel, sondern zwei Böcke (Widder), die Zähneknirscher und Zähneknisterer heißen."

Schulwandbild Wodan-Odin

Schulwandbild Wodan-Odin, Bild 5 aus der Serie "Bilder zur germanischen Götter- und Heldensage", Verlag F. E. Wachsmuth, Leipzig. Ein Original des Schulwandbildes befindet sich im Saarländischen Schulmuseum, Inventarnummer: 2008SSM67.5
Der Verbleib des originalen Gemäldes ist unbekannt.

Das Bild geht zurück auf eine Zeichnung für die Illustrationen zu Walhalla von 1906, die dort im Rasterdruck zwischen S. 228 und 229 als Vollbild eingeschossen ist. Dargestellt ist dem Text zufolge der Ritt Odins in die Unterwelt zur Wahrsagerin Wala. Er reitet auf seinem Hengst Sleipnir und wird dabei von Höllenhunden angegriffen.

Montag, 1. Mai 2017

Ausstellung - Galerie Eduard Schulte, Berlin 1917


Galerie
Eduard Schulte



u. d. Linden 75/76
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Vom 12. Mai 1917 ab
Ferdinand Brütt
Gr. Sonderausstellung
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Wilh. v. Krausz
"Die Türkei im Kriege"
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Kollektionen von
Gust. J. Buchner
Waldemar Coste
Klein - Chevalier
Prof. Max Koch
E. Nikutowski






Gewerbliche Anzeige in: Berliner Tageblatt, 46. Jg., Nr. 242, 13. Mai 1917, Morgen-Ausgabe, S. 23.
Zu dieser Ausstellung erschien auch folgende Besprechung in der Berliner Börsen-Zeitung: 

Schultes Kunstsalon.
    In Schultes Kunstsalon gibt er wieder viel Neues. Neues von ansprechendem Werte und daneben Alles vom Besten. Sowohl der Freund moderner Kunst wie der Sammler kommt auf seine Rechnung. Zwei vorzügliche Böcklins [Arnold Böcklin 1827–1901]: „Tanz um die Bacchussäule" und „Pan". Ich möchte dem „Pan" den Vorzug geben, weil er so frisch und breit gemalt ist und sich in diesem Bilde das Nackte so helleuchtend, flächig mit der Landschaft verbindet, daß wir in ihm besonders deutlich erkennen, wie weit Böcklin noch heute „unser" ist, wie tief er in unsere Zeit hineinragt. Zwei Porträts von Lamorence [Lawrence?] sind ferner ausgestellt, von denen der Männerkopf mehr künstlerisches, das Damenporträt mehr zeitgeschichtliches Interesse beansprucht. Außerdem ein großes prächtiges Tierbild Rich. Burniers [Richard Burnier 1826–1884]. Auch sonstigen alten Bekannten begegnen wir, wie den Münchenern Ludw. von Löfftz [Ludwig von Löfftz 1845–1910] mit einigen kleinen Arbeiten, von Keller [Albert von Keller 1844–1920], den alten Bürkel [Heinrich Bürkel 1802–1869], Courbet [Gustav Courbet 1819–1877], Hoguet [Charles Hoguet 1821–1870], Hans Thoma [1839–1924] u. a. Es ist vielleicht in den gegenwärtigen Ausstellungen die dankbarste Aufgabe, Altes mit Neuem zu vergleichen. Man findet leicht den Abstand trotz vieler Gemeinsamkeiten. Sogar in einer maßvoll gesichteten Umgebung, wie wir sie in der Galerie Schulte gewohnt sind.
    Eine große Sonderausstellung, darunter die Entwürfe zu den Wandgemälden des Bürgersaales im Rathaus zu Frankfurt a. M., wird von Ferd. Brütt [Ferdinand Brütt 1849–1936] gezeigt. Dieser Künstler hat es verstanden, in vielen malerischen Anpassungen, namentlich im Landschaftlichen, mit der Zeit mitzugehen. Aber seine Gemälde bleiben im allzu leicht Empfundenen, Dekorativen haften. Der dekorative Stil der Wandgemälde wiederum steckt noch im matten Milieu-Realismus der siebziger und achtziger Jahre, ohne etwas von der scharfen Struktur und Gliederung moderner Flächeneinteilung angenommen zu haben. Eine Kollektion Porträts von Klein-Chevalier [Friedrich Klein-Chevalier 1861–1938] erquickt durch die große Strichführung und den feinen Ton, der die Buntheit verbindet. Im seelischen Ausdruck steht der Künstler seiner farbenfreudigen Behandlungsweise nicht nach. Mit großer und stark wirkender Einfachheit hat der Zügelschüler Gust. Johs. Buchner [Gustav-Johannes Buchner 1880–1951] seine Landschaften und Figurenbilder angelegt. Urwüchsige Kraft verbindet sich in ihnen mit großzügigem Können und Sehen. Diese an sich angenehme Derbheit geht indessen noch auf Kosten mancher Vertiefungsmöglichkeiten. Vorwiegend sachliches Interesse beansprucht Wilhelm Victor Krausz-Wien [1878–1959] mit einer Sammlung „Die Türkei im Weltkrieg". Es soll nicht gesagt sein, daß dem Künstler ein tüchtiges Können und zusammenfassendes malerisches Anschauen fehlte. Im Gegenteil: treff- und zielsicher weiß er von seinem akademischen Können künstlerisch Gebrauch zu machen. Aber die Sachlichkeit überwiegt bei ihm weit jede persönliche Abstufung, jede psychologische Nuance. Im Mittelpunkte des Interesses stehen die Porträts der deutschen Führer in der Türkei sowie auch die verschiedenartigen Typen türkischer Persönlichkeiten, deren Namen uns während des Krieges vertraut geworden sind. Ihre flotte Auffassung wirkt recht lebendig. Ganz in akademischen Härten, in schulmäßig überlieferten Tönen bleibt Max Koch auf den vorgeführten Landschaften und Blumenstücken stecken, während Erich Müllers [Erich Martin Müller 1888–1972] genreartige Stadtbilder eine außerordentlich lebensfrohe Bodenständigkeit und saftige Farbenfreudigkeit ausdrücken. Ferner ist Hans Herrmann [1858–1942] mit einem soliden Bilde seiner Art „Markttag in Dortrecht" vertreten. Besonders hervorgehoben zu werden verdient Erich Nikutowski [1872–1921] aus Düsseldorf. Sein anspruchsloser, aufs feinfühligste gedämpfter Farbenvortrag, seine von jedem groben Merkmal des Stofflichen losgelöste Liniengebung bieten eine Fülle reizvoller Anklänge, die sich bei näherem Beobachten vertiefen. Sechs Landschaften Walter Leistikows [Walter Leistikow 1865–1908] erscheinen sehr ungleich. Ein märkischer Wald, vor allem eine Flusslandschaft nähern sich der Höhe seiner Kunst, andere hingegen sind voller harter Schwärzen und Bläue. Als Verkaufsobjekte seien noch mehrere Landschaften im romantischen Stil von Schennis [Friedrich von Schennis 1852–1918] und eine ganze Kollektion Kieselscher Porträts [Conrad Kiesel 1846–1921] erwähnt, die ja auch in einem repräsentablen Kunstsalon noch immer nicht umgangen werden zu können scheinen. Diesmal sind es dazu besonders minderwertige, falls die Kieselsche Kunst überhaupt Gradunterschiede zuläßt.
C. B., "Schultes Kunstsalon", in: Berliner Börsen-Zeitung, 62. Jg., Nr. 231, 19. Mai 1917, Morgenausgabe, S. 6.

Ausstellung - Kunstsalon Fritz Gurlitt, Berlin 1892 Besprechung im Berliner Tageblatt

   "In Gurlitt´s Kunstsalon sind gegenwärtig zwei Sammlungen von Landschaftsdarstellungen einander gegenübergestellt; sowohl durch die Verschiedenheit der darin geschilderten Natur als auch durch die Ungleichartigkeit der Behandlung bilden diese beiden Bildergruppen starke Gegensätze. Die erste Sammlung rückt uns die heimathliche Gegend nahe; sie setzt sich aus zahlreichen Bildern von den Ufern unserer Havelseeen [sic] zusammen und ist von Max Koch ausgestellt. Innerhalb ihrer dekorativen Ausführung tritt der märkische Naturcharakter mit großer Frische hervor und die verschiedenen, den Jahreszeiten entsprechenden Farbengebungen tragen Mannigfaltigkeit in das Gesammtbild. Der Künstler hat es aber vermieden, den landschaftlichen Reiz seiner Schilderungen durch interessante Beleuchtungsmotive zu steigern; das in den meisten dieser Bilder herrschende neutrale Licht bewirkt eine Nüchternheit, die man schon darum gern missen möchte, weil unsere engere Heimath sich nicht eines zu großen Wechsels der Szenerie zu erfreuen hat. Was in dieser Hinsicht diese märkischen Landschaften zu wenig bieten, giebt uns die von Richard Fuchs ausgestellte Bilderreihe mit ihren zahlreichen Studien aus Tripolis in Fülle. Es sind im Gegensatz zu der breiteren Anlage der Kochschen Darstellungen insgesammt Bilder sehr geringen Umfangs, Architekturen wechseln mit Landschaften ab; die charakteristischen Bauten und die exotischen Naturformen vereinigen sich zu jener Wirkung, die wir speziell als malerisch zu bezeichnen Pflegen, und diese Reize werden durch die meisterhafte Freilichtbehandlung ungemein erhöht."
rs., "Lokal-Nachrichten", in: Berliner Tageblatt, 7. Januar 1892, Abend-Ausgabe, S. 3