Sonntag, 20. November 2022

Turm der Heilig-Geist-Kirche von der Alten Fahrt aus gesehen

Turm der Heilig-Geist-Kirche von der Alten Fahrt aus gesehen, 67,0 x 40,0 cm, Öl auf Sperrholz, rechts unten mit "Max Koch" signiert, nicht datiert, Privatbesitz Teltow seit 2021. Provenienz: Philipp von Külmer Ikonenhandel und Trödel, Augsburg, über Ebay.

Mittwoch, 16. März 2022

Dienstag, 1. März 2022

Das Atelierboot von Max Koch - Stapellauf wohl 1891

    "Mehr und mehr siedeln unsere Künstler nach den stillen Vororten und landschaftlich schön gelegenen Villenkolonieen der Reichshauptstadt über; auch der Marinemaler C. Saltzmann bezieht in nächster Zeit sein von Ende und Böckmann erbautes Heim, welches in Neu-Babelsberg nahe dem Griebnitz-See liegt. Um nicht nur zu Land, sondern auch zu Wasser studiren und arbeiten zu können, läßt sich der Künstler zur Zeit ein bequemes Boot bauen; an gleicher Stelle geht auch jenes umfangreichere Fahrzeug seiner Vollendung entgegen, welches sich Prof. Max Koch zum Zweck seiner Naturstudien konstruiren läßt. So werden denn unsere heimischen Havelseen und die landschaftlichen Reize ihrer Ufer hoffentlich noch mehr wie bisher die Motive künstlerisch werthvoller Naturschilderungen werden; Prof. Max Koch hatte schon im vorigen Jahre von seiner Sommerfrische nahe der Nedlitzer Brücke aus eine Folge von köstlichen Landschaften geschaffen, welche den Liebhabern der Schönheiten unserer Mark eine verheißungsvolle Perspektive eröffneten. Ein Entschleiern der intimen Reize der nordischen Ebene ist entschieden ebenso dankbar, wie die Wiedergabe der Isar-Moore und -Gründe, welche sich die Münchener angelegen sein lassen, denn auch unsere Mark mit ihren Wasserläufen und Wäldern ist reich an herrlichen Beleuchtungseffekten und überraschenden Luftstimmungen."
anonym, "Kunst-Nachrichten", in: Norddeutsche Allgemeine Zeitung, Morgen-Ausgabe, Sonntag, 22.03.1891, S. 6.

Montag, 28. Februar 2022

Potsdamer Stadtschloss und Nikolaikirche zwischen Ringerkolonaden und Langer Brücke, Alte Fahrt

Potsdamer Stadtschloss und Nikolaikirche zwischen Ringerkolonaden und Langer Brücke, 1908, Öl auf Leinwand, 47,5 × 72,0 cm, rechts unten monogrammiert und datiert "M. K. 08". Versteigert am 27.02.2022 beim Auktionshaus Rotherbaum in Hamburg, 131. Auktion, Los-Nr. 1647. Privatsammlung Potsdam.

Nördliche Ansicht der Garnisonkirche im Morgenlicht, davor die Plantage mit dem Denkmal für Friedrich II.

Nördliche Ansicht der Garnisonkirche im Morgenlicht, nach 1901, Öl auf Leinwand, 100,5 × 81,0 cm, rechts unten signiert "Max Koch". Versteigert als "Kirchgänger in Parkanlage der Garnisonkirche in Potsdam" am 27.02.2022 beim Auktionshaus Rotherbaum in Hamburg, 131. Auktion, Los-Nr. 1648. Verbleib unbekannt.
Das Denkmal für Friedrich den Großen in der Plantage wurde an dieser Stelle erst 1901 errichtet. Daraus ergibt sich eine Einschränkung der Datierung.

Freitag, 25. Februar 2022

Segler auf dem Jungfernsee beim Neuen Garten

Segler auf dem Jungfernsee beim Neuen Garten, 1906, Öl auf Leinwand, 120 × 80 cm, rechts unten signiert und datiert "M. Koch / 06", Privatsammlung Teltow. 
Am linken Bildrand ist das Gebäude der Badestelle am Quapphorn zu sehen.

Donnerstag, 24. Februar 2022

Erneuerung der Dekoration der Cornelius-Säle in der Königlichen National-Galerie (Alte Nationalgalerie)

1. Cornelius-Saal, Foto: Hermann Rückwardt, Architekturmuseum TU Berlin, Inventar F 9616

2. Cornelius-Saal, Foto: Hermann Rückwardt, Architekturmuseum TU Berlin, Inventar F 6921  

Der damalige Direktor der Nationalgalerie Dr. Max Jordan teilte 1884 in den Amtlichen Berichten mit: "Die Erneuerung der Dekoration in den Cornelius-Sälen der National-Galerie wurde unter technischer Leitung des Malers G. Koch [sic], Lehrer am Kunstgewerbe-Museum hierselbst, durchgeführt, und gleichzeitig verschiedene Veränderungen in der Anordnung und Umrahmung der Kartons vorgenommen. In den neu hergerichteten Räumen beging am 12. Dezember v. J. die Königl. Akademie der Künste die Feier des hundertsten Geburtstages Peters von Cornelius (geb. 23. September 1783), bei welcher der Direktor der National-Galerie, Dr. Jordan, die Gedächtnisrede hielt; den musikalischen Teil der Feier, welchen die Königl. Hochschule für Musik übernommen hatte, dirigierte Prof. Rudorff.“ „Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen“ in: Jahrbuch der Königlich Preußischen Kunstsammlungen, Bd. 5, Nr. 3, 1. Juli 1884, Spalte 34.

Die technische Leitung hatte aber nicht Georg Koch, sondern sein Bruder Max Koch inne. Dass dieser eigentlich auch gemeint war, zeigt der Zusatz "Lehrer am Kunstgewerbe-Museum", was Max wohl war, Georg aber nicht. Georg war auch kein Dekorationsmaler. Also diese Erneuerung der Dekoration wurde von Max Koch ausgeführt. Hierzu auch ein Zeitungsbericht, der nun wieder fälschlich von "Gemälden" spricht. 

Samstag, 19. Februar 2022

Hotel Excelsior Berlin, Empfangshalle, Deckengemälde

Bild Nr. 4 der Serie von 72 Bildpostkarten, die im hoteleigenen Verlag erschien. Es zeigt die "Hotel-Halle" und hier besonders einen Ausschnitt des Deckengemäldes von Max Koch mit der Darstellung der fünf Erdteile. Über dem Empfang hinter der Weltkugel ist ein Ausschnitt vom Bild des Hamburger Hafens zu sehen.

Freitag, 18. Februar 2022

Ausstellung von 50 Studienblättern im Städtischen Museum für Kunst und Kunstgewerbe, Halle (Saale)

   "Im Städtischen Museum für Kunst und Kunstgewerbe werden von Donnerstag den 23.[09.1886] an etwa 50 Studienblätter des Malers Max Koch in Berlin von dessen Reise nach Pergamon ausgestellt sein. Alle Besucher der Jubiläums-Kunstausstellung in Berlin, welche das prachtvolle Pergamon-Panorama dort besucht haben,welches von den Herren Koch und Kips gemalt ist, werden mit doppeltem Interesse hier die Reisestudien des Herrn Koch in Wasser- und Oelfarben aus Corfu, Athen, Konstantinopel, Smyrna und Pergamon einsehen. Dieselben gewinnen für uns Hallenser nun noch eine besondere Bedeutung, da Herr Max Koch der Schöpfer unseres wundervollen Bühnen-Vorhangs wie der Figuren an dem Plafond des Zuschauerraumes ist. Die Studien können leider nur etwas 10 Tage ausgestellt bleiben. Wir werden auf dieselben zurückkommen."
 
anonym, "Aus der Stadt und Umgebung." In: Halle'sches Tageblatt,
Beilage zu Nr. 223 vom 24.September 1886, o.p. 
 
 
   "Alle die Tausende von Besuchern des Pergamon-Panorama's in der Berliner Jubiläums-Ausstellung sind entzückt gewesen von der Ausführung jener Idee, der Rekonstruktion des alten Herrschersitzes der Attaliden zu Pergamon, aus dem uns ein günstiges Geschick, vereint mit deutschem Forscherfleiß, den so werthvollen Schatz von Skulpturen nach Berlin brachte. Wohl mußten diese der Nacht der Erde entrissenen Zeugen einer hohen künstlerischen Pracht die Augen der gebildeten Welt magnetisch nach jenen halbvergessenen Gestaden Klein-Asiens hinlenken, wie es in den letzten Jahren vorher das verschüttete Olympia und wie es das mythische Troja gethan. Und ein besonders glücklicher Gedanke war es seitens der Berliner Künstlerschaft, in ihrer Jubiläums-Ausstellung die Erinnerung an diese Errungenschaften, welche vorzugsweise dem deutschen Fleiß zu verdanken waren, in groß ausgeführten Werken vor die Augen der Mitlebenden zu stellen, in dem Tempel von Olympia und der Stadt Pergamon zur Zeit ihrer glänzendsten Erscheinung. Um die letztere nun in möglichst historischer Treue darstellen zu können, begaben sich zwei Berliner Maler Max Koch und Kips im vorigen Jahre nach Klein-Asien und sammelten an Ort und Stelle die nothwendigen Terrainstudien, nach welchen sie dann in Berlin gemeinschaftlich das Panorama ausführten.
   Nachdem nun Herr Koch unserer Stadt näher getreten war durch die Aufträge für unser Stadttheater, der Vorhang und die Figuren am Plafond, hatte er sich auch bereit erklärt, unserem Museum seine Studien von jener interessanten Reise zu einer kurzen Ausstellung zu überlassen; leider nur kurz, weil auch andere Städte wie Weimar, Breslau, um die Ausstellung derselben gebeten hatten.
   Jene Reise ging über Triest, Corfu, Athen, Smyrna nach Pergamon, zurück über Konstantinopel, und sehen wir aus allen diesen Etappen zahlreiche Darstellungen in Oel- und Wasserfarben wie auch Bleistudien.
   Bei der Abfahrt mit dem Dampfer aus Triest zeigt sich auf den Studien das rege Leben des Hafens, die schneidigen Formen der großen Dampfer und die Scenerie des Verdecks, auf dem der Künstler sich eingeschifft; bald folgen Skizzen des bewegten Meeres mit den schönen Linien einer Insel am Horizont. Die Insel Corfu muß zu einem längeren Aufenthalt gedient haben, denn von hier bringt die Sammlung eine reiche Ausbeute. Vor Allem ist es die Hafenscenerie mit dem doppelgipflichen Kastell, das steil vom Ufer aufsteigt, nicht minder das reich bewegte Terrain der Insel und der Hintergrund des gebirgigen Festlandes wie der benachbarten Inseln. Unsere Leser werden sich erinnern, wie schon der geniale C. Rottmann die Schönheiten von Corfu mit Vorliebe gemalt hat. M. Koch hat auch der südlichen Vegetation daselbst große Aufmerksamkeit zugewendet. Außerordentlich charakteristisch weiß er die dunklen melancholischen Cypressen darzustellen, die alten knorrigen Oliven mit dem feinen Laub, die gigantischen Cacteen und Aloë's.
   Auch Athen ist mit einer Anzahl der interessantesten Bilder vertreten. Zunächst orientirt uns ein Aquarelle über die hochragende Acropolis mit dem Parthenon, dann folgen Aufnahmen von dem Theater des Bacchus, dem Erechtheion, dem Areopag und einzelnen Theilen des Parthenon selbst. In die landschaftlichen Blätter finden sich auch hier und da Studien der Menschen- und Thierwelt, der einzelnen Landschaften eingestreut, welche von der scharfen Auffassung des Künstlers Zeugniß geben. In allen zeigt sich eine leichte Hand und eine Schärfe der Darstellungen. Man vergleiche nur diese Bilder von Athen mit den durch Buntdruck vervielfältigten des bekannten Aquarellisten Carl Werner in Leipzig; die Blätter unseres Künstlers zeigen bei aller Schönheit des Colorits und bei aller Schärfe der Zeichnung nichts Unwahres; ihnen gegenüber sind jene glatt und geleckt, wie der technische Ausdruck es bezeichnet, dadurch kleinlich und unwahr.
   Von Smyrna ist nur eine Studie vorhanden. Dieselbe giebt ein Bild der reichen und belebten Hafenscenerie. Den Vordergrund füllen die Fronten stattlicher, europäisch gebauter Häuser, den Hintergrund eine Kette schön geformter Berge.
   Der Schwerpunkt der Sammlung liegt naturgemäß in den Studien von Pergamon selbst, und zwar fesselt uns am meisten der Gebirgszug mit den Ruinen der Burg der Attaliden. Der Künstler hat diese Situation von von den verschiedensten Standpunkten aus gemalt und wir können mit Hülfe einer beigefügten Skizze von anderer Hand eine genaue Lage der antiken Bauwerke erkennen, so den Tempel des Trajan, den Palast der Bibliothek, das riesige Amphitheater, die große und kleine Terrasse, und endlich den Altar des Zeus. Am Fuße des malerischen Bergrückens liegt die bunte moderne Türkenstadt mit ihren zahlreichen Moscheen und deren schlanken Minarets. Zahlreiche Aufnahmen von einzelnen dieser wunderlichen Gebäudeformen und Straßen so wie der die Stadt umgebenden malerischen Flußthäler des Selinos und Ketios mit ihrer südlichen Vegetation und den charakteristischen Figuren der Menschen- und Thierwelt vervollständigen den Einblick in die interessante Landschaft.
   Den Schluß der Sammlung machen zwei Aquarellbilder von Konstantinopel; das eine stellt das alte Stambul mit der großen Moschee Sofia auf der Höhe dar, das andere giebt einen umfassenden reichen Blick auf die ganze Ausdehnung des goldenen Horns, aus dessen Fluthen zu beiden Seiten die Häusermeere von Stambul, Pera und Galata aufsteigen.
   Es ist eine bunte, bilderreiche und interessante Welt, welche uns in diesen Studienblättern des Herrn Koch entgegen tritt. Was ihnen einen ganz besonderen Werth verleiht, ist die überzeugende Frische und Naturwahrheit, mit welcher die Scenerien aufgefaßt und wiedergegeben sind. Die Hand des hochbegabten Künstlers führt den Stift wie den Pinsel mit einer Leichtigkeit und zugleich mit einer Sicherheit, die Erstaunen macht. Man beachte nur die Physiognomien der dargestellten Menschen und Thiere. Daneben verachtet er keineswegs ein glänzendes Colorit; im Gegentheil, man kann diese Studien in ihrer Wirkung vollberechtigt neben die eines Ed. Hildebrandt und Ch. Wilberg stellen, und dann wird man immer noch einen Fortschritt der heutigen Kunstanschauung an ihnen konstatiren können, die ihre Aufgabe darin sucht, die Schönheit der Natur in ihrer wirklichen Erscheinung darzustellen, ohne zu unwahren Verschönerungen ihre Zuflucht zu nehmen. Und hierin liegt der Hauptreiz der modernen Landschaftsmalerei, der sich die Studien des Herrn Koch vollkommen anschließen.
   Wir empfehlen nochmals den Besuch der Ausstellung, welche nur noch kurze Zeit stattfinden wird, in unserem Städtischen Museum."
 
anonym, "Ausstellung der Originalstudien von Max Koch zum Panorama von Pergamon u. A.
im städt. Museum." In: Halle’sches Tageblatt, Erste Beilage zu Nr. 231 vom 3. Oktober 1886, o.p.