Materialien zum Leben und Werk von Prof. Max Koch, eines über Berlin und Potsdam hinaus bedeutenden Künstlers und Kunstlehrers.
Montag, 13. Dezember 2021
Ausstellung im Künstlerhaus 1909
Freitag, 10. Dezember 2021
Entwurfszeichnung für das zentrale Deckenfeld im Festsaal von Schloss Hohenbuchau
Das Orakel in Delphi. Entwurfszeichnung
Das Orakel in Delphi, Zeichnung. Entwurf für eine Wandfläche im Festsaal des Reichsgerichts in Leipzig, der nicht ausgeführt wurde. Der Verbleib der originalen Zeichnung ist unbekannt. Abbildung in: Deutsche Kunst, Illustrirte Zeitschrift für das gesammte deutsche Kunstschaffen. 2. Jg., Nr. 8, 15.01.1898, S. 149.
Das Heft Nr. 8 der Zeitschrift ist dem "Dekorations-Künstler Max Koch" gewidmet und im Leitartikel heißt es zu dieser Entwurfszeichnung: "Die Fresken im Leipziger Reichsgericht sind bekannt, aber es ist Manches von den für diesen Zweck bestimmten Entwürfen in den Mappen des Künstlers zurückgeblieben, das der Veröffentlichung werth ist. So reproduziren wir das für den Festsaal projektirte ,,Orakel von Delphi“. Flehend nahen die Sühne suchenden Gesandten. Aus einem Felsen thront lorbeerbekränzt die Pythia und lauscht den erlösenden Worten des geflügelten Genius, der hinter dem Rauch des schlangenumwundenen Dreifußes auftaucht und Gnade spendend die Hände ausstreckt. In antiker Formensprache tritt uns der christliche Gedanke der Strafe als Sühne der Schuld entgegen, die Zierkunst gewinnt Leben durch modernen Empfindungsgehalt. Das ist keine kühl rekonstruirende Gedankenmalerei, sondern eine künstlerische Vermittelung zwischen einer bedeutsamen Mythe und der nüchternen Gegenwart."
Dienstag, 7. Dezember 2021
Wuotan. Entwurfszeichnung
Donner. Entwurfszeichnung
Der Rhein. Entwurfszeichnung
Freya. Entwurfszeichnung
Walkyre. Entwurfszeichnung
Walküre mit Studien zu Pferdeköpfen. Entwurfszeichnung
Der heilige Georg tötet den Drachen. Entwurfszeichnung
Baldur bringt den Menschen das Licht. Entwurfszeichnung
Mittwoch, 24. November 2021
Der Festsaal im Haus vom Berliner Architekten-Verein, Wilhelmstraße 92/93
Medaillion zum 50. Geburtstag von den Kollegen
Dienstag, 9. November 2021
Karton zum Mosaik "Handarbeit" für den Teppichsaal im Warenhaus Tietz am Alexanderplatz
Karton für das Mosaik "Handarbeit" im Teppichsaal des Warenhauses Tietz in Berlin am Alexanderplatz, das 1908 von der Firma Puhl & Wagner ausgeführt wurde. Der originale Karton ist erhalten und befindet sich im der Sammlung der Berlinischen Galerie. 330 × 162 cm, Deckfarbe und Goldbronze auf Karton. Die Abbildung ist aus: Wände aus farbigem Glas. Das Archiv der Vereinigten Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner, Gottfried Heinersdorff, Berlinische Galerie e.V., Museumspädagogischer Dienst (Hrsg.), Berlin 1989, S. 194. Katalogbuch zur gleichnamigen Ausstellung die vom 8. Dezember 1989 bis zum 21. Januar 1990 im Martin-Gropius-Bau, Berlin, stattfand. Katalog-Nr. 35, S. 210.
Samstag, 6. November 2021
Deckengemälde und zwei Mosaiken im Teppichsaal im Warenhaus Hermann Tietz am Alexanderplatz
Von dem Deckengemälde und den Mosaiken im Teppichsaal des Warenhaus Hermann Tietz sind Abbildungen bisher nicht bekannt. Hier zumindest ein Foto, das die Ausstattung des Teppichsaals zeigt. Dem nachfolgenden Zeitungsartikel zufolge wurden die Mosaiken, die die Maschinen- und Handarbeit zeigten, nach Kartons von Max Koch gefertigt:
"Das Warenhaus Hermann Tietz am Alexanderplatz hat an der Alexanderstraße eine Verlängerung und Erweiterung erfahren, die im Sinne der Notwendigkeit und der Verschönerung gleich anerkennend zu begrüßen ist. Die Königlichen Bauräte Cremer und Wolffenstein haben diese Vergrößerung vorgenommen, die sich zunächst in einer Frontlänge von 125 Meter in jener geschmackvollen, jede Ueberladung vermeidenden Form, wie sie die Hauptfront nach dem Alexanderplatz zeigt, mit drei Eingangsbögen und zahlreichen Schaufenstern in der Alexanderstraße hinzieht. Oberhalb der Riesenpfeiler des Mittelbaues grüßt den Eintretenden figuraler Schmuck, die vier Jahreszeiten darstellend. Ein durchbrochener Kupferaufsatz mit einer mächtigen Uhr bekrönt den Mittelbau. Die Ausstattung der neuentstandenen Verkaufsräume ist ohne aufdringliche Eleganz in gediegenstem Material ausgeführt und künstlerisch gestaltet. Mit Eiche verkleidete Säulen tragen den Plafond im ersten Stockwerk, der eine Neuheit aufweist: die Decken sind mit einem besonderen Glanzlack emailleartig gestrichen, die dem Tageslicht wie dem Schein zahlreicher Kristallkronen als Reflektor dienen, so daß eine strahlende Belichtung in allen Räumen erzielt ist. Das Kleiderstoff, und das Seidenstofflager ist im Parterre in einem in hell Eichen gehaltenen Lichtsaal untergebracht. Vom Parterre führen sechs Fahrstühle nach oben, wo sich in der ersten Etage die Lager für Damen- und Kinderkonfektion und Putz, in der zweiten der Erfrischungsraum mit breitem Büfett befinden. An den Erfrischungsraum stößt die große, mit weißen Kacheln ausgelegte Küche mit ihren elektrischen Maschinen, die fast jede Handarbeit ersparen und für weitgehende Reinlichkeit Garantie leisten. Im dritten Stockwerk ist die Wirtschafts-, Glas-, Porzellan- und Spielwarenabteilung, im vierten endlich sind die Expeditions- und Bureauräume. Der Glanzpunkt des Neubaues befindet sich im zweiten Stock: ein gewaltiger, vornehm ausgestatteter Teppichsaal. Er durchragt drei Stockwerke, ist in hellbraun Nußbaum gehalten und trägt gediegene Schnitzerei und Bildhauerarbeit. Von seiner Decke grüßt in Medaillonform ein Kolossalgemälde von Prof. Max Koch: Merkur empfängt Völker aller Erdteile, die ihre Waren der Berolina darbieten. Eine Galerie, in Bronze getrieben und mit Holzschnitzereien versehen, umschließt den imposanten Raum, dem noch zwei Mosaikwandgemälde, ebenfalls nach Kartons von Prof. Koch, zu besonderem Schmuck gereichen. Die oberen Wände tragen Spiegel, aus denen das Licht der Wandleuchter in Kerzenform und der zehn Kristallkronen auf die prächtigen Teppiche niederstrahlt. Von der Straßenseite dringt durch fünf, mit irisierenden Scheiben versehene Riesenfenster das Tageslicht. Von sonstigen Neueinrichtungen im Warenhause Hermann Tietz sei auf die neuartigen Terrassen zur Aufstellung der Wirtschaftsartikel und die mit Glaswänden versehenen Regale für Putz hingewiesen, die dem Tageslicht überall ungehinderten Einlaß in die Verkaufslokalitäten gewähren. In der Putzabteilung sind ferner intime Räume im Rokokostil zur Anprobe geschaffen. Im Souterrain auf der Königsgrabenseite ist die Kraftanlage bedeutend vergrößert worden. Sechs Motore mit je 200 HP. versorgen das Riesenhaus mit Licht, ebenso sind Maschinen für Wasser, Luftzufuhr und Heizung tätig. Ueberall im Tietzschen Warenhause macht sich ein wohltuender Blumenreichtum zwischen den aufgestellten Waren bemerkbar, gewiß eine der größten Annehmlichkeiten für das durch die Säle flutende, betrachtende und kaufende Publikum.
Anonym: „Aus Berlin, Mittwoch 15. April.“, in: Norddeutsche Allgemeine Zeitung, 47. Jg., Nr. 91, 16.04.1908, S.2.
Dienstag, 2. November 2021
Ausstellung - Kunstsalon Fritz Gurlitt, Berlin 1892 Besprechung der Norddeutschen Allgemeine Zeitung
"Was Prof. Max Koch auf dem Gebiete dekorativer Wandmalerei geleistet, ist von der baukünstlerischen Physiognomie Berlins untrennbar und auch die drei Panoramen des Malers: Pergamon, Brand von Rom und Konstantinopel, haben, obgleich tüchtige Kollegen ihn beim Schaffen unterstützten, den Zeitgenossen genugsam bewiesen, daß man hier einer tüchtigen, in sich geschlossenen künstlerischen Kraft gegenüberstand, welche sich über die Grenzen ihres Könnens völlig klar ist und die ihr gestellten Aufgaben, so verschieden diese auch sein mögen, glücklich zu lösen versteht. Daß diese rastlos strebende Künstlerindividualität noch nicht ihr letztes Wort gesprochen hat, war Jedem klar, der ihr Werden beobachtete. Koch's unermüdliches Studium der Natur in ihren wechselnden Formen und Beleuchtungen, welches er auch einen Schülern immer von Neuem anempfiehlt, trat zum ersten Mal gesondert in einer Folge von Landschaften hervor, die er vor Jahresfrist im Verein Berliner Künstler ausstellte. Seine breite, kühne und in den Lokaltönen gewissenhaft treue Darstellung unserer Havelseen und ihrer Gelände rings um Potsdam überraschten jeden Besucher; jetzt bei Gurlitt bietet uns Koch eine Serie von längst geschaffenen Landschaften, welchen ein noch intimerer Reiz, eine noch feinere poetische Auffassung eigen ist. Das sind Ausschnitte der Natur, welchen man es anmerkt, daß der Künstler in seinem schwimmenden Atelier die vor ihm liegenden Motive unmittelbar auf die Leinwand übertrug, von der kühlen Morgenluft, die durch das Schilf streift, von der heißen Mittagssonne, in welcher der kühle, schattige Wald so verlockend winkt, ist hier nichts verloren gegangen. Das geheimnißvolle Leben der Natur ist in seiner ganzen Schönheit hier mit Tempera- und Oelfarben wiedergegeben, und daß es die Schönheiten unserer oft so verachteten Mark sind, macht diese Kochschen Landschaften noch ganz besonders werthvoll. Einige dieser waldigen Havelseeufer gleichen im Ton ganz Shampeleer's [Edmond de Schampheleer 1824-1899] vielbewunderten Schilderungen seiner niederländischen Heimath, und dennoch geben sie unsere norddeutsche Ebene treu in jeder Linie und Farbe, so wie wir sie alle an schönen Sommer- und Herbsttagen gesehen haben. Denn glücklicherweise ist Koch den grau in grau gestimmten Regenbildern abgeneigt; er liebt klare Luft und Sonnenschein, er läßt den Wind über das Wasser wehen, daß jeder Segler seine Freude daran hat und legt jenes geheimnißvolle Flimmern des Lichts in das Waldinnere, welches den warmen Sommertag untrüglich ankündet. Während er hier eine aus der Ferne gesehene Regatta auf dem Wannsee schildert und dort den Blick meilenweit über Wasser, Wiesen und Wald schweifen läßt, begnügt er sich hier mit einem Einblick in das Gezweig und Blattwerk einer Waldpartie, auch die üppig wuchernde Sonnenblume, das mit buntem Mohn bestandene Beet zieht er in den Kreis seiner Studien, deren echt künstlerische sichere Auffassung mit vollendeter Naturwahrheit, die wie stets anheimelnd poetisch wirkt, Hand in Hand geht. [...]."
Anonym (v.?), "Kunst-Nachrichten. (Gurlitt's Kunstausstellung.)", in: Norddeutsche Allgemeine Zeitung, 31. Jg., Nr. 19, 13.01.1892, Morgen-Ausgabe, S. 3f.
Sonntag, 31. Oktober 2021
Künstlerkleeblatt
"Der bekannte Musiker und Komponist Fried E. Koch ist zum Königl. Professor ernannt worden. Er ist der jüngere Bruder der geschätzten Maler Prof. Max Koch und Prof. Georg Koch, so daß nunmehr das gesammte brüderliche Künstlerkleeblatt den Professorentitel führt."
Kurznachricht in: Norddeutsche allgemeine Zeitung, 40. Jg., Nr. 273, 21.11.1900, S. 9.
Freitag, 29. Oktober 2021
Das Panorama von Konstantinopel - Bericht von einer ersten Besichtigung noch vor der Fertigstellung
Noch immer ist mir keine Fotografie oder grafische Darstellung bekannt, die das Halb-Panorama von Konstantinopel oder Ausschnitte davon zeigt. Hier dafür ein Zeitungsartikel, der die bisher genaueste Beschreibung enthält:
Anonym (v.?), "Aus Berlin", in: Norddeutsche Allgemeine Zeitung, 30. Jg., Nr. 81, 18.02.1891, Morgen-Ausgabe, S. 5.
Freitag, 17. September 2021
Vortrag über "Dekorative Malerei" vor der Vereinigung Berliner Architekten am 5. April 1894
Montag, 13. September 2021
Prachtalbum - Der Rheintöchter-Flügel in der Berliner Gewerbeausstellung 1896 (Rheingold-Flügel)
Samstag, 11. September 2021
Der Lindwurm-Flügel
Berlin und seine Arbeit. Amtlicher Bericht der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896.
In diesem amtlichen Bericht zur Gewerbeausstellung 1896 werden in dem von von Carl Baetz geschriebenen Kapitel "Die Berliner Musikinstrumenten-Industrie" (S. 486-506) zwei Bechstein-Flügel abgebildet, die von Max Koch gestaltet wurden. Auf beide träfe die Bezeichnung 'Rheingoldflügel' zu, aber sie sind unterschiedlich. Beide Flügel zeigen ein als Band umlaufendes geschnitztes Wellenmuster, das unschwer als Verweis auf den Rhein zu lesen ist. Die Wangen der Tastatur bilden jeweils zwei Schwäne. Bei dem bemalten Flügel winden sich um die drei Beine des Flügels die drei Rheintöchter, bei dem andren nicht bemalten Flügel steigt am hinteren Bein ein fantstischer doppelköpfiger Lindwurm nach oben. Zur Unterscheidung der beiden verwende ich in Zukunft daher die Bezeichnungen Rheintöchter-Flügel und Lindwurm-Flügel.
Carl Baetz kommt unter dem abschließenden Zwischentitel "Hervorragende Objekte der Instrumentenbaukunst" auf die Entwürfe von Max Koch zu sprechen: "Zum Schluss wollen wir aus der Masse schöner und ganz vorzüglich gearbeiteter Objekte einige der hervorragendsten hier näher beschreiben und, zum Teil durch Illustrationen unterstützt, anschaulich vorführen. In der Gruppe der Tasteninstrumente ist es besonders ein »Rheingoldflügel« (Aus der Hofpianofortefabrik von C. Bechstein),welcher an erster Stelle Erwähnung verdient. Seinen Namen hat er dadurch erhalten, dass der von Prof. M. Koch herrührende Entwurf nach Motiven aus Rich. Wagners grossem Musikdrama »Der Ring des Nibelungen«, bezw. dessen I. Teil »Rheingold« gearbeitet ist. An den Füssen des Flügels, die sich graziös aus Schilf emporzuwinden scheinen, sieht man die Nymphen, Töchter des Rheins, von Alberich, der vergeblich um ihre Gunst gebuhlt hat, verfolgt. Die Wangen des Flügels stellen Schwäne dar, das Figürliche ist leicht farbig abgetönt, der Sockel mit Schnitzereien versehen, Wasserblumen darstellend; sogar die schweren aufliegenden Bänder aus Metall sind in Form von Wasserpflanzen gearbeitet. Im Innern des Deckels sieht man nochmals, wie Fig. 1a zeigt [fehlt, nicht abgebildet], das Bild der Rheintöchter. Ganz vortrefflich sind auch zwei andere Flügel derselben Firma. Der eine, ein Konzertflügel aus mattem Nussbaumholz, mit Malerei von Prof. Koch versehen, trägt auf der polierten Platte schön angeordnetes Rankenwerk. Bei dem dritten ist das Gehäuse in breite konstruktive Linien gebracht, die durch Holz von zweierlei Farbe wirkungsvoll markiert sind. Die Messingbeschläge heben sich im Farbenton sehr schön davon ab."
Berlin und seine Arbeit. Amtlicher Bericht der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896. Herausgegeben vom Arbeitsausschuss, Fritz Kühnemann u. a., Verlag von Dietrich Reimer, Berlin 1898, Zitat S. 498f.
Freitag, 10. September 2021
Concertflügel im Barock-Stil
Montag, 9. August 2021
Rathaus Lübeck: Entwurf für einen reitenden Ritter
Entwurfszeichnung eines reitenden Ritters, die an der Ostwand des Bürgerschaftssaals ausgeführt wurde. Der Verbleib des Zeichnung ist unbekannt. Abbildung in: Deutsche Kunst. Illustrirte Zeitschrift für das gesammte deutsche Kunstschaffen. Central-Organ deutscher Kunst- und Künstlervereine. Berlin, 2. Jg., Nr. 8 vom 15.01.1898, S. 143.
Max Koch - ein Dekorations-Künstler
"Schon seit einem Jahrzehnt spukt in deutschen Landen ein wesenloser Begriff, der neuerdings mehrfach in Zeitungspapier gewickelt, greifbare Gestalt gewonnen hat, hier ausländisch aufgeputzt, dort mit einem nationalen Mäntelchen umhüllt. „Dekorative Kunst“ nennt sich der Geist, von dem man eine Neubelebung des modernen Kunstschaffens erwartet, ein noch nie Dagewesenes, oder doch lange Verschwundenes.
anonym (wahrscheinlich der Herausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift Georg Malkowsky): „Max Koch, ein Dekorations-Künstler.“, in: Deutsche Kunst. Illustrirte Zeitschrift für das gesammte deutsche Kunstschaffen. Central-Organ deutscher Kunst- und Künstlervereine. Berlin, 2. Jg., Nr. 8 vom 15.01.1898, S. 141f.
Freitag, 6. August 2021
Entwurf von Wandgemälden für einen Gerichtssaal im Reichsgericht in Leipzig, die nicht ausgeführt wurden.
anonym, „Ein dekorativer Fries von Professor M. Koch“, in: Deutsche Kunst, Central-Organ deutscher Kunst- und Künstler-Vereine, 2.Jg., Nr. 7, Berlin 1.1.1898, S. 134. Die beiden Abbildungen jeweils oben auf den Seiten 134 und 135.
Freitag, 19. März 2021
Rathaus Pankow - Fenster im Rathaussaal Entwurfszeichnungen für die ausgeführte Glasmalerei
Mittwoch, 17. März 2021
Erste Skizze für das Städtebild 'Königsberg' für den Plenarsaal des Abgeordnetenhauses in Berlin
Erste Skizze für das Städtebild 'Magdeburg' für den Plenarsaal des Abgeordnetenhauses in Berlin
Montag, 15. März 2021
Fischerboot im Stadtkanal vor der Kellertorbrücke Abendstimmung im Spätsommer
Mittwoch, 10. März 2021
Oberon und Titania - Vorhang von 1886 im neuen Stadttheater in Halle (Saale)
Freitag, 5. März 2021
Blick über die Havel auf die Heilig-Geist Kirche in Potsdam mit Panorama zum Brauhausberg
Mittwoch, 10. Februar 2021
Füllungen mit Amoretten - Dekorative Vorbilder
Donnerstag, 4. Februar 2021
Entwurf für den Festsaal im Hamburger Rathaus zum Thema "Christianisierung des Nordens"
Montag, 1. Februar 2021
A. Plate - Handbuch für das Preussische Abgeordnetenhaus, Berlin 1904
Die Abbildung (aus: Deutsche Bauzeitung, 33. Jg., Nr. 6, 21. Januar 1899, S. 33) zeigt den Zustand des Sitzungssaales im Preußischen Abgeordnetenhaus nach der Fertigstellung im Jahr 1899 noch ohne die Gemälde und Skulpturen. Bereits kurz danach wurde der Saal offenbar schon wieder umgebaut. Insbesondere wurden die Tribünen hinter dem Präsidium entfernt oder verbaut und der Wandabschluss, auf dem die Gemälde von Max Koch erst Anfang 1903 montiert werden sollten, nach vorne verlegt. 1904 beschrieb dann A. Plate, "Bureau-Direktor" im Hause, in einem Handbuch die Innenausstattung des Abgeordnetenhauses. Im Folgenden daraus das Kapitel "Der große Sitzungssaal":
"Den Rundgang durch die vorderen repräsentativen Räume beendigend, gelangen wir nunmehr wieder in die Wandelhalle zurück und begeben uns, den mit Kuppeln überdeckten Anbau durchschreitend, in den großen Sitzungssaal.
Die räumliche Abmessungen dieses Saales sind verhältnismäßig groß und übersteigen nicht unwesentlich diejenigen anderen Parlamentssäle und namentlich auch die des Sitzungssaales im neuen Reichstagsgebäude, erklären sich jedoch mit bezug auf letzteren daraus, daß die Mitgliederzahl des Abgeordnetenhauses 433, die des Reichstages dagegen nur 397 beträgt. Außerdem waren programmäßig an die Größe der Tische und Pulte für die Abgeordneten, sowie an die bequeme Zugänglichkeit aller Plätze weitgehende Forderungen gestellt, die zahlreiche Haupt- und Nebengänge notwendig machten. Dem Eintretenden gegenüber erheben sich, in einer großen Nische angeordnet, die Sitze des Präsidiums, denen die Rednertribüne und die Plätze für die Stenographen vorgelagert sind. Rechts und links schließen sich die die Tische für die Minister und die Regierungsvertreter an, während die Plätze der Abgeordneten sich amphitheatralisch um den Mittelpunkt des Hauses, die Rednertribüne, herumlegen. Die den Saal an drei Seiten umgebenden Tribünen sind bestimmt an der Ostseite für die Presse, an der Südseite für die Mitglieder des Hauses und für das Publikum, an der Westseite für die Mitglieder des Reichstages, des Herrenhauses, für den Königlichen Hof und für die Diplomaten. Der Architekt war bestrebt, die Ausstattung dieses Hauptraumes des Gebäudes zwar vornehm und würdig zu halten jedoch jeden ungewöhnlichen Prunk zu vermeiden. Auf den mit einer im ganzen schlicht gehaltenen Eichenholzvertäfelung bedeckten Tribünenwänden erheben sich schlanke korinthische Säulenpaare, die, durch Bögen verbunden, die gewölbten Decken der Tribünen und die Voutengewölbe der Saaldecke tragen. An letztere setzt sich eine wagerecht liegende Holzdecke, die das große mittlere, in reicher Glasmalerei gehaltene Oberlicht einschließt. Einen besonderen Schmuck des Raumes bilden die oberhalb der Wandvertäfelungen der Tribünen in den gro0en Wandfeldern zwischen den Piastern ausgeführten Wandgemälde, die nach der Auswahl des Architekten charakteristische Architekturbilder aus den preußischen Hauptstädten bezw. größten Städten der Provinzen darstellen.
An der Nordseite über dem Präsidium sehen wir links Magdeburg, (Blick auf den Dom), in der Mitte Berlin (Königliches Schloß, Kurfürstenbrücke) und rechts Königsberg (Königliches Schloß), ausgeführt von Professor Max Koch,an der Ostseite über der Journalistentribüne Kiel (Blick auf den Hafen), Danzig (der lange Markt), Stettin (Oder mit Hafen), ausgeführt von dem Maler C. Schirm,
an der Südseite über den Zuschauer- und Abgeordneten Tribünen Posen (Rathaus), Breslau (Rathaus), von Professor Günther-Naumburg, dann Hannover (Altstadt-Rathaus) vom Maler v. Vogtländer [sic],
an der Westseite über den Hof- und Diplomatenlogen Frankfurt a. M. (Dom), Cöln (Dom) und Münster (Lambertikirche), ausgeführt von Maler C. Lessing.
Die Schwierigkeit, diese verschiedenen von mehreren Künstlern ausgeführten Bilder in Einklang miteinander zu bringen, scheint gelöst zu sein. Es kam dem Architekten besonders darauf an, nicht farbenprächtige Darstellungen dieser hochinteressanten Architekturen zu schaffen, sondern die Bilder so zu halten, daß sie mit der Architektur des Saales eng zusammengingen und nicht eine Wirkung in einzelnen, sondern im ganzen erzielten.
Die in der Rückwand der Sitze des Präsidiums angeordneten Nischen sind durch zwei in Bronze gegossene überlebensgroße Figuren geschmückt, die von Professor Brütt modelliert sind und „Recht und Gesetzt“ darstellen. An den großen Sitzungssaal schließt sich nach hinten ein schmaler, den Ministern und Regierungsvertretern dienender Wandelgang, der auch die Verbindung zwischen den beiden getrennten Hälften der für die Regierungsvertreter bestimmten Sitze bilden soll. Nach den seitlichen Fluren führen die beiden im parlamentarischen Leben eine Rolle spielenden Abstimmungstüren, recht vom Präsidenten die Ja-Tür, links die Nein-Tür."
A. Plate (Bureau-Direktor des Abgeordnetenhauses), Handbuch für das Preussische Abgeordnetenhaus, Berlin 1904. Hier das Kapitel „Der große Sitzungssaal“, S. 390-391.
Vermutlich ist keines der 12 Bilder von Max Friedrich Koch, Carl Cowen Schirm, Otto Günther-Naumburg, Rudolf von Voigtländer oder Conrad Lessing erhalten.