Freitag, 10. Dezember 2021

Das Orakel in Delphi. Entwurfszeichnung

Das Orakel in Delphi, Zeichnung. Entwurf für eine Wandfläche im Festsaal des Reichsgerichts in Leipzig, der nicht ausgeführt wurde. Der Verbleib der originalen Zeichnung ist unbekannt. Abbildung in: Deutsche Kunst, Illustrirte Zeitschrift für das gesammte deutsche Kunstschaffen. 2. Jg., Nr. 8, 15.01.1898, S. 149. 

Das Heft Nr. 8 der Zeitschrift ist dem "Dekorations-Künstler Max Koch" gewidmet und im Leitartikel heißt es zu dieser Entwurfszeichnung: "Die Fresken im Leipziger Reichsgericht sind bekannt, aber es ist Manches von den für diesen Zweck bestimmten Entwürfen in den Mappen des Künstlers zurückgeblieben, das der Veröffentlichung werth ist. So reproduziren wir das für den Festsaal projektirte ,,Orakel von Delphi“. Flehend nahen die Sühne suchenden Gesandten. Aus einem Felsen thront lorbeerbekränzt die Pythia und lauscht den erlösenden Worten des geflügelten Genius, der hinter dem Rauch des schlangenumwundenen Dreifußes auftaucht und Gnade spendend die Hände ausstreckt. In antiker Formensprache tritt uns der christliche Gedanke der Strafe als Sühne der Schuld entgegen, die Zierkunst gewinnt Leben durch modernen Empfindungsgehalt. Das ist keine kühl rekonstruirende Gedankenmalerei, sondern eine künstlerische Vermittelung zwischen einer bedeutsamen Mythe und der nüchternen Gegenwart."

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