Montag, 11. Dezember 2017

Rückenakt nach dem David von Antonin Mercié

Rückenakt nach dem David von Antonin Mercié, 1882, Bleistiftzeichnung, 24,9 × 20,5 cm, nicht bezeichnet oder signiert, aber unzweifelhaft von Max Koch. Die Zeichnung befindet sich auf der Rückseite eines Aquarells von Max Koch in der Sammlung Architektur der Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, Inv.-Nr.: Hdz 9521. Die sichtbare Beschriftung A.K.G.566. auf dem Blatt ist eine alte Inventarnummer. Die andere Seite des Blattes ist eine farbige Aufnahme eines Tellers aus türkischer Keramik aus dem Musée de Cluny und als solches Bestandteil einer Serie von 40 gleichartigen Aufnahmen, die Max Koch 1882 vor Ort in Paris anfertigte. Die gesamte Serie wurde im gleichen Jahr im Königlichen Kunstgewerbe-Museum zu Berlin ausgestellt und vom Kunstgewerbe-Museum angekauft. Aus dieser Zeit stammt die beidseitige Fassung des Blattes in einem ausklappbaren Passepartout, um beide Seiten sehen zu können. Die Maßangabe oben bezieht sich daher nur auf den sichtbaren Ausschnitt des Blattes.
Diese Zeichnung ist bisher die einzige bekannte originale Aktzeichnung von Max Koch. Zwei weitere sind abgebildet in der Berliner Architekturwelt HIER1 und HIER2. Eine Fotografie der Rückenansicht der Skulptur von Mercié ist HIER3 zu finden.

Der erste Uhrmacher-Meisterbrief von 1902

lke., "Der erste Uhrmacher-Meisterbrief", in: Deutsche Uhrmacher-Zeitung, 26. Jg., Nr. 21, 1. November 1902, S. 332. Der abgebildete Meisterbrief wurde am 1. August 1902 ausgestellt.

Mittwoch, 6. Dezember 2017

Meisterbrief der Handwerkskammer zu Berlin


Meisterbrief der Handwerkskammer zu Berlin, 1902, mehrfarbige Mischdrucktechnik, im Druck signiert, Blatt 46,5 × 58,3 cm, Motiv 38,5 × 49,3 cm. Außerhalb der Darstellung links unten die Angabe der Druckerei "Bollfrass & Apel, Berlin C." Innerhalb der Darstellung links unten wahrscheinlich die Signatur des Lithografen "R. D...[unleserlich]". Druck des Hintergrundes in Creme und der Zeichnung in Schwarz, die Wappentiere sind zusätzlich mit Rot gefüllt und die Ordenskette und Krone beim Reichsadler durch weiße Füllung gehöht. Das Motto oben (Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der Mühe Preis !), der Hintergrund des Reichsadlers, die Überschrift "Meister=Brief" und weitere Buchstaben sind in glänzendem Gold gefüllt, wobei der Hintergrund des Reichsadlers und die Überschrift zusätzlich einen gekörnten Prägedruck erfahren haben.
Der Meisterbrief in dieser Form wurde, dem bisher ältesten bekannten Exemplar zufolge, ab August 1902 ausgestellt. Verwendet wurde er über dreißig Jahre lang, zumindest bis März 1934, wobei nach dem Ende des Kaiserreichs die Zeichnung überarbeitet und vor allem der zentrale Reichsadler durch eine Darstellung des Gebäudes der Handwerkskammer ersetzt wurde.
Die Abbildung oben zeigt ein Original aus dem Besitz des Autors. Dieser Meisterbrief wurde für "Fräulein Erna Stedtnitz" 1912 ausgestellt. Er ist damit auch ein frühes Zeugnis für den sich verändernden "Ort der Frau" in der beruflichen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts, denn der Vordruck sah weibliche Handwerksmeisterinnen gar nicht vor. Es wurde der vorgedruckte "Herr" zwar gestrichen, aber dann blieb doch noch im weiteren Text "seine Befähigung" und "demselben" stehen. Der vollständige Text lautet: "Nachdem Herr Fräulein Erna Stedtnitz aus Charlottenburg Kreis Charlottenburg geboren den 16 ten December 1890 zu Stettin Kreis Stettin vor der unterzeichneten Prüfungs-Kommission am 9 u 10 ten September 1912 seine Befähigung als Meister des Schneider- Handwerks nach den bestehenden Prüfungsvorschriften gemäß § 133 der Gewerbeordnung dargethan hat, ist demselben zum Ausweis darüber dieses Zeugnis ertheilt worden. Berlin den 10 ten September 1912. Die Meisterprüfungs-Kommission für das Schneider Handwerk zu Berlin. im Bezirk der Handwerksmanner zu Berlin. [Unterschriften des Vorsitzenden und seiner vier Beisitzer, Stempel der Handwerkskammer]".
Motivisch geht der Meisterbrief auf das Mosaik zur Weltausstellung 1900 in Paris zurück. Auch hier wachsen links und rechts zwei Eichen empor und bilden ein dichtes Blätterdach. Die beiden Bäume sind mit den Wappen von Berlin und Brandenburg konnotiert. Die Darstellungen eines Schmieds und eines begutachtenden Auftraggebers rahmen den zentralen Text. Unten sind drei kleinere Darstellungen von Architekturen zu sehen: In der Mitte das Reichstagsgebäude mit dem Brandenburger Tor, links eine Darstellung von Potsdam mit einem Segelschiff auf der Havel, der Heilig-Geist-Kirche und der Kuppel der Nikolaikirche im Hintergrund,  und recht eine bisher noch nicht identifizierte Klosterkirche. (Ich bitte um Mitteilung, wenn jemand das Gebäude eindeutig identifizieren kann.)

Detail aus dem Meisterbrief:  Reichsadler mit dem geprägten und dem glänzenden Goldgrund.

Detail aus dem Meisterbrief: Reichstagsgebäude mit Brandenburger Tor.

Detail aus dem Meisterbrief: Havel bei Potsdam mit Heilig-Geist-Kirche

Detail aus dem Meisterbrief: unbekannte Klosterkirche

Meisterbrief von 1934 mit der Darstellung des Gebäudes der Handwerkskammer in Berlin.

Dienstag, 5. Dezember 2017

Dank des Vereins Berliner Künstler

Erinnerungsblatt,1886.
Sammlung Deutsches Historisches Museum, Inv.-Nr.: Do 86/196. Weitere Angaben siehe dort.

Zu diesem Erinnerungsblatt erschien ein kurzer Artikel in der Kunstchronik:
    "Der Verein Berliner Künstler hat allen denen, die das aus Anlaß der Jubiläumsausstellung im vergangenen Sommer veranstaltete griechische Fest durch Rat und That unterstützten, in diesen Tagen, als Ausdruck seines Dankes, ein von dem Festkomitee unterzeichnetes diplomatisches Erinnerungsblatt zugehen lassen, dessen meisterliche Zeichnung von dem Maler Max Koch herrührt. Sie umrahmt den mit roten Initialen gedruckten, den Dank des Vereins aussprechenden Text, der die rechte mittlere Hälfte des ansehnlichen Blattes einnimmt. Über Palmen und Waffentrophäen ragt oben die lichtumstrahlte Büste der Minerva auf, wie sie die Bekrönung des Vereinswappens bildet. Beflügelte Putten umschweben sie und klimmen auf schlanken Pflanzenstauden zu ihr empor, als Preis des Sieges Kranz, Palme und Lorbeerzweig darbietend. Unten aber stößt ein gerüsteter griechischer Krieger in die mit beiden Händen erhobene Tuba, und zu seinen Füßen schwingt sich in den Rauchwolken zweier gekreuzter Opferfackeln über dem Künstlerwappen und dem Wappen der Stadt Berlin der preußische Adler empor. In ihren Beziehungen sofort verständlich, in frisch bewegter, kraftvoller Komposition mit der Feder leicht und sicher ausgeführt, ist die Zeichnung ein in seiner Art so vorzüglich gelungenes Blatt, daß es auch über die Kreise der Empfänger hinaus als künstlerische Leistung interessiren und lebhaften Beifall finden wird."
Fd. unter „Vermischte Nachrichten“ in: Kunstchronik, 22.Jg., Nr. 14, 13. Januar 1887, Spalte 236.

Der Text auf dem Erinnerungsblatt lautet: "Der Verein Berliner Künstler spricht den Herrn E. und P. March in Charlottenburg seinen aufrichtigen Dank für die opferwillige Betheiligung und Unterstützung des von demselben veranstalteten griechischen Festes im Ausstellungspark aus. Möge dieses Blatt eine Erinnerung an die gemeinsam verlebten Stunden der Arbeit und Freude sein. Das Festcomité: [Unterschriften von: Joseph  Kaffsack, Max Koch, Carl Röchling, R. Neumann, Gottlob Theuerkauf]"

Die Schlacht bei Hemmingstedt in Heide

Das Gemälde "Die Schlacht bei Hemmingstedt" von Max Koch im Sitzungssaal des Dithmarscher Kreistages in Heide. Zur Geschichte des Bildes von 1910 gibt es weitere Beiträge unter dem Stichwort "Mehldorf". Foto: Torsten Gerhardt, Kiel.

Sonntag, 3. Dezember 2017

Der Schloßhof zu Limburg


Der Schloßhof zu Limburg. Der Verbleib des Originals ist unbekannt.
S/W-Abbildung "Nach einem Ölbilde von Prof. Max Koch" in: Der Burgwart. Zeitung für Wehrbau, Wohnbau und Städtebau, 13. Jg., 1913, Nr. 6, Abb. 99, S. 123.

Schloß Limburg a. d. Lahn


Schloß Limburg a. d. Lahn. Der Verbleib des Originals ist unbekannt.
S/W-Abbildung "Nach einem Original von Max Koch" (wohl eine Bleistiftzeichnung), in: Der Burgwart. Zeitung für Wehrbau, Wohnbau und Städtebau, 13. Jg., 1913, Nr. 3, Abb. 57, S. 72.

Der goldene Schrein


Der goldene Schrein, 1910, Verbleib des Originals unbekannt.
Hier ein ganzseitiger Kunstdruck in: Der Guckkasten, 8. Jg., 1913, Nr. 14, S. 5. Hierzu der Text von J. B. "Unsere Bilder", ebd., S. 14: "Vom lachendem Lenze erzählt auch "Der goldene Schrein" von M. Koch, Berlin. Das Bild ist ganz in Sonne gestrahlt. Das Licht prallt auf die Drehbank, verklärt das Handwerksgerät, spielt über den Schrein im Mittelpunkt des Bildes, verhuscht auf dem Boden und adelt die Stätte der Arbeit und die Arbeit selber. Denn sie ist am Ende "der goldene Schrein", in den wir Menschen unser Bestes legen und von dem aus wir nachher unsere edelsten Freuden herausnehmen, die sichersten Zinsen erwarten dürfen."
Das Motiv wurde auch als Postkarte unter dem Titel "In der Werkstatt" veröffentlicht. 

Freitag, 1. Dezember 2017

Berlin, Hildebrandstr. 20, Gartenhalle

Zwei Wohnhäuser in Berlin, Hildebrand-Straße 20 u. 21.
"Beide Häuser wurden in Jahre 1888 nach den Entwürfen der Architekten Kayser und von Groszheim erbaut. Das erstere [Nr. 20 rechts] als Wohnsitz einer größeren Familie für Herrn Banquier M. Strauß. Es ist im Innern architektonisch sorgfältig und reich ausgestattet, seine Gartenhalle ist mit farbigen und figürlichen Darstellungen von der Hand des Professors Max Koch geschmückt. (...)"
Text zur Tafel 47 in: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk, 6. Jg., 1893, Nr. 5, S. 24.

Der Bankier und Handelsrichter Moritz Strauß war Direktor der Börsen-Comissionsbank. Er war verheiratet mit Hermine, geb. Massenbach, und starb am 15. September 1905. Seine Witwe ist bis 1920 im Berliner Adressbuch unter dieser Adresse aufgeführt. Ab 1921 ist dort ein "R. Sostberg" aufgeführt, wobei es sich um den Kunstsammler Robert Sostberg handelt, dessen Nachlass, insbesondere die Einrichtung der Villa, am 27. September 1932 versteigert wurde.