Mittwoch, 9. Dezember 2015

Das Gedeihen des deutschen Kunstgewerbes unter dem Schutz des Friedens, Weltausstellung in Paris, 1900

Das Gedeihen des deutschen Kunstgewerbes unter dem Schutz des Friedens, 1900, Mosaik, Mittelteil (abgebildet) 6,5 × 9,0 m, zwei Seitenteile 3,0 × 1,8 m, ausgeführt von Puhl & Wagner.

   „Die vor etwa einem Jahrzehnt in Deutschland eingeführte Glasmosaiktechnik tritt zum ersten Male auf der Weltausstellung in Wettbewerb mit der älteren italienischen Schwester, die ihre Hauptstütze in Venedig fand. Ausser kleineren für die deutsche Abteilung bestimmten Arbeiten, wie das Porträt Kaiser Wilhelms von Max Koner, zwei byzantinischen Lunetten nach A. Bembe, Mainz, mehreren Christusbildern nach älteren Motiven und dekorativen Säulen und Kapitälen schuf die Deutsche Mosaikgesellschaft eine gewaltige Mosaikdekoration für die kunstgewerbliche Gruppe. Sie besteht, nach den Kartons von Max Koch angefertigt, aus einer 9 m breiten und 6 ½ m hohen Hauptgruppe, der sich zwei 1,80 m breite und 3 m hohe Seitenbilder anschliessen. Die mittlere Komposition verherrlicht das Gedeihen germanischen Kunstfleisses unter dem Schutze des bewaffneten Friedens; zwischen zwei kräftigen Eichenstämmen schreitet unter einem Regenbogen ein kräftiger Jüngling, geflügelt, mit dem Schwert umgürtet, eine Palme in der erhobenen Rechten, zwischen aufspriessen- den Lilien herab. Auf der einen Seite erläutert der Künstler dem ausführenden Handwerker seine Ideen, auf der anderen erklärt der Goldschmied einem kauflustigen Paare den Wert seiner Arbeit. Die kleineren Bilder veranschaulichen in leichterer Farbengebung die Kunststickerei und die weibliche Kunstfertigkeit.“
Georg Malkowsky (Red.), Die Pariser Weltausstellung in Wort und Bild, Berlin 1900, Zitat S. 36, obige Abb. auf S. 24. Eine weiter Abbildung des Mosaiks in: Berliner Architekturwelt, 3. Jg., 1901, Heft 3, S. 79, Abb. 129.

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