Sonntag, 17. Juli 2016

Ariadne und Dionysos an der Ostfassade am Stadttheater (heute Opernhaus) in Halle an der Saale


Ariadne und Dionysos, 1886, zwei Wandbilder an der Ostfassade des ehemaligen Stadttheaters in Halle an der Saale, dem heutigen Opernhaus.

   "Das architektonische Gerüst der Façade ist aus hellfarbigem Elbsandstein, die Verblendung der glatten Flächen aus gelbgrauen Siegersdorfer Ziegeln hergestellt. Malerischer und bildnerischer Schmuck ist sparsam, aber in geschickter Vertheilung verwandt. Ersterer beschränkt sich auf die beiden Langseiten und ist an der westlichen Front in venetianischer Glasmosaik von Dr. Salviati, an der östlichen Front in Keim´scher Mineral-Malerei zur Ausführung gelangt. Dort sind in den zwei oberen Flachnischen des Treppenhauses die Gestalten der heiteren und tragischen Muse, in den unteren Nischen, sowie in den Zwickeln der mittleren Bogenfenster und über den Parquet-Ausgängen allegorische und ornamentale Darstellungen – sämmtlich nach Entwürfen von Otto Lessing in Berlin – angebracht; die ähnlich gehaltenen aber einfacheren Malereien der Ostseite rühren von Max Koch in Berlin her."
F., "Das neue Stadttheater in Halle a. S.", in: Deutsche Bauzeitung, 20. Jg., Heft 93 vom 20. Novem- ber 1886, S. 553ff., Fortsetzung in Heft 96 ab S. 573, Schluss in Heft 97 ab S. 577, Zitat auf S. 573.


Die drei Fotos wurden freundlicherweise von © Martin Beitz zur Verfügung gestellt und befinden sich auf seiner Internetseite "Halle im Bild" in einer Bildfolge zum Stichwort "Landestheater Halle"  hier.

Das Stadttheater wurde am 31. März 1945 durch einen Bombentreffer weitgehend zertört. Beim Wiederaufbau in den 1950er Jahren wurden erhaltene Fassaden flächendeckend einfach verputzt, so auch die Ostfassade. 2010 wurde schließlich die Ostfassade rekonstruiert und dabei entdeckte man unter dem Putz die noch größtenteils erhaltenen Wandgemälde von Max Koch. Die Restaurierung erfolgte durch Dipl.-Restaurator Peter Schöne.

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