Den letzten und liebenswürdigsten Schmuck gaben dem eigentlichen
Wirthshause die beiden Maler Flashar zu München und Professor Max Koch
zu Berlin. Flashar malte eine frische Szene, die „Bockmusik“
darstellend, eine Münchener Kellnerin im Vordergrund, Professor Koch
dagegen über zwei Bogenfelder hinweg rechts die Ansicht des
Bavariakellers, im Vordergrund Oberbayern, den Schuhplattler tanzend,
links die Theresienwiese im Glanze des Oktoberfestes, im Vordergrunde
ein Sechsgespann der Pschorrbrauerei.“
Anonym, „Zu den Tafeln [Haus Pschorr in Berlin]“, in: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk,
3. Jg., Nr. 9, 1. September 1890, S. 33-34, Zitat S. 34.
Berlin. Der kürzlich hier eröffnete Pschorrsche Bierpalast übertrifft an Großartigkeit und Pracht der inneren Ausstattung alle bisher in der Reichshauptstadt bestehenden ähnlichen Etablissements. Gelegen an der südwestlichen Ecke der Behren- und Friedrichstraße erhebt sich der monumentale Bau vier Stockwerke hoch, enthält in seinem Erdgeschosse die großen Restaurationsräume, in seinem ersten und zweiten Stockwerke Castans Panoptikum. Die Entwürfe zu dem Prachtbau rühren von den Architekten Kayser und v. Großheim, die Herstellung der ornamentalen Fassadenteile besorgte Bildhauer O. Lessing in Berlin, die figürliche Ausschmückung die Bildhauer J. Ungerer und Fr. Schneider in München. Die schönen Glasmalereien für die neun Fenster des Restaurationslokales sind vom Hofglasmaler C. de Bouché in München, die Wandgemälde in den Sälen von Professor Max Koch und dessen Schülern entworfen und ausgeführt worden.
Anonym, „Vermischte Nachrichten“, in: Die Kunst für Alle, 4. Jg., Heft 24, 15. September 1889,
S. 375-377, Zitat (tt.) S. 376.
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