Zur Geschichte des Bildes teile mir Herr Karsten Schrum, Archivar beim Dithmarscher Landesmuseum, freundlicherweise folgendes mit: "Das Bild von 1910 hing seit 1911 im Sitzungssaal der Süderdithmarscher Kreisverwaltung, in dem bis 1970 auch der Kreistag zusammenkam. 1970 wurden im Rahmen einer schleswig-holsteinischen Kreisreform Norder- und Süderdithmarschen zum Kreis Dithmarschen vereinigt und Heide die neue Kreisstadt. Das Amtsgericht zog nach dem Auszug der Kreisverwaltung ins Gebäude ein, das Koch-Bild blieb zunächst dort. Erst beim Umbau des Amtsgerichts 1978 wechselte das Bild ins Dithmarscher Landesmuseum, eine Einrichtung des Kreises Dithmarschen, über. Das seit 1872 bestehende Museum war in den 1970er Jahren räumlich erweitert worden. Dadurch fand sich ein neuer geeigneter Platz: Das Bild wurde in den "patriotischen Raum" des Museums integriert, der sich mit der Kaiserzeit und den beiden Weltkriegen befaßte (Ehemalige Aula der Meldorfer Gelehrtenschule, heute Kinosaal des Museums). Bei Umbau und Restaurierung des Museums 1989 wurde das Bild von der Wand genommen und eingerollt. Es wurde im Museum noch einmal 2000 anläßlich einer Sonderausstellung der 500-Jahrfeier der Schlacht bei Hemmingstedt gezeigt. Danach wurde es wieder eingerollt, weil es für die Unterbringung an den entsprechenden Ausstellungseinheiten der Dauerausstellung (Schlacht bei Hemmingstedt, Patriotismus/Nationalismus im 20.Jahrhundert) einfach zu groß ist. Das Bild hängt neuerdings, seit Frühsommer 2015, wieder in einem Kreistagssitzungssaal, nämlich dem des Dithmarscher Kreistages in Heide, und zwar auf Initiative des Kreistagsabgeordneten Volker Nielsen (CDU, St.Michaelisdonn). Für den Transport wurde das Bild vermessen: Es ist 7,07m breit und 2,76m hoch."
Ganz deutlich zeigt sich bei diesem extrem querformatigen Gemälde Kochs Erfahrung als Maler von Panoramen. Die lang gezogene Kurve der Bucht ist ein für Max Koch typisches formales Mittel, an dem sich die Bilderzählung entwickelt und mit dem zugleich der tiefe Bildraum erschlossen wird. Großes Kino lange vor Cinemascope!
Im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin befindet sich eine alte zweiteilige Fotografie des Gemäldes (25,3 × 28,2 cm und 25,3 × 26,8 cm) montiert auf Karton (28.5 × 57,0 cm).
S/W-Abbildung einer Entwurfszeichnung zum Wandgemälde
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